nur so dahingedacht

Donnerstag, 4. Februar 2010

Wohin des Wegs?

Merke: Wenn man mit mir unterwegs ist, wird bisweilen gerannt. Es soll ja Menschen geben, deren Lauftempo meinem auf beinahe übernatürlich natürliche Weise gleicht. Dem Rest der Menschheit eile ich zu schnell.

Jahrelange Praxis hat mich zu einer Expertin in Sachen "Wie erwische ich das Transportmittel meiner Wahl möglichst knapp?" gemacht. Ja, man muss schon darauf achten, noch möglichst viele Minuten davor für etwas Sinnvolles nutzen zu können. Während andere schon rastlos herumzewerln - Gruß von den schönen Dialektwörtern: Ich soll mal wieder eines benutzen -, anmerken, sie seien doch schwanger und könnten bitteschön nur langsam trotten, nervös schauen und eine Bemerkung über meine "bewundernswerte Gelassenheit" fallenlassen, bin ich ruhig und im Plan. Schiefgehen darf dann halt nichts, sonst steh ich schon mal mit meinem Finger auf den Türknopf gepresst da und erreiche auch nach zehn Sekunden nicht, dass sich die Tür öffnet - da setzt sich der Zug nämlich in Bewegung. Aber solche Fälle sind vernachlässigbar.

Hin und wieder sind allein die Umstände am Rennen schuld, aber sie scheinen sich an mich zu heften.

Ein ruhiger Sonntagsausflug an den See? Vorher muss beim Umsteigen noch einmal um den ganzen Hauptbahnhof gerannt werden. Es geht um jede Sekunde, waghalsige Manöver um weniger von Zeitnot befallene Reisende entgehen oftmals nur knapp dem Schicksal eines Desasters. Trotzdem hat C genügend Muße, beim Laufen meine Kehrseite abzulichten.

Ein entspannter Wintertag in der Therme? Die letzte S-Bahn muss aber sein, und so eilen wir im Laufschritt zum Bahnhof, wo wir keine Sekunde - na ja, eine Minute - zu früh eintreffen. Da wär ja noch was gegangen!

Ein schöner Abend im Kabarett, bei dem man alles um sich herum vergisst? Da muss man aber bitte doch ein bisschen früher rausgehen, um den Zug noch zu erwischen und um davor den Bus zum Zug noch zu bekommen. Quatsch, quatsch, quatsch - wir hetzen durch den Regenschneematsch.

I sog's glei: I woas net.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Es gibt Wichtigeres

Meine vier Jahre Grundschule lang wunderte ich mich. Die Namensliste der Schüler bestand aus
Bub A
...
...
Bub Z
Mädchen A
...
...
Mädchen Z.

Im Rahmen der Ausbildung genoss ich einen Vormittag zum Thema Gender Mainstreaming. Er zerriss mich innerlich beinahe, wie meine gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen teilweise aus Hintvorderland waren. Ja, und die Frauen zum Teil noch schlimmer als die Männer. (Wer behauptet, Männer alleine hätten Emanzipation verhindert und würden dies tun, der verschließt die Augen vor der Wahrheit. Genauso viele Frauen erhalten den Status Quo, legen sich Änderungen in den Weg.) Ob man nun "FreundInnen" oder "Freunde" schreibe, ob man nun "Mein Vater ist Arzt und meine Mutter Krankenschwester." sagt oder "Mein Vater ist Krankenpfleger und meine Mutter Ärztin.", wenn man ein Bildungsvideo drehe, das wäre doch alles komplett egal. Es gäbe doch wahrlich Wichtigeres im Leben. Ladies and Gentlemen, I'm considering calling it a day. Das darf doch echt nicht sein! Das sind dieselben, die alles schwarz oder weiß sehen. In gewissem Sinne: Gratulation! Für den Beruf waren sie besser geeignet als ich. Aber genau diese Einstellung, dass es die Kleinigkeiten nicht wert seien, betrachtet zu werden, verhindert manchmal großen Fortschritt. Denn der passiert in den Köpfen nicht mit einem einzigen Schritt über den Himalaya. Ein Gebirge will in kleinen Schritten passiert werden. Das ist bei allen gesellschaftlichen Veränderungen so, nicht nur bei der Verbesserung der Gleichberechtigung. Bevor ich mich nun in Verästelungen verliere, nur ein Beispiel: 16-jährige Mädchen in einem Gymnasium in Deutschland, in einer Gegend, die man auf gut Englisch als well off bezeichnen würde (aber vielleicht nicht als tooootaaal progressiv), sollen gesagt haben - nicht zu mir, aber zu jemandem, der es mir weitergegeben hat -, dass sie eh nach der Ausbildung keinen Beruf ergreifen wollen würden, weil sie dann ja eh heiraten und Kinder kriegen wollen würden.

Und nun das:
Immer wieder taucht das Thema auf, und immer wieder gibt es Leute, die es nicht diskutieren wollen - denn eine Diskussion wäre ja legitim, über Änderungen darf gesprochen werden -, sondern die es als lächerlich und nichtig abtun. Mehr als nur schade. Andererseits: Da wartet einfach Arbeit.
Heimat bist du großer Söhne und Töchter.

Sonntag, 24. Januar 2010

Mit besten Grüßen

Vor diesem Song hab ich ein wenig Bammel. Es gibt zwar schon zu viele dieser Scheißmomente - und fast alle lassen sich auf "nichts dahinter" oder "na ja, is halt so, kannste nix machen" einkochen -, aber der "Mit besten Grüßen"-Moment ist halt doch noch immer was Besonderes. Wenngleich auch was besonders Schlechtes. Ja, gut, rational ist er komplett, völlig, total egal sozusagen, vor allem im Licht dessen, was seither passiert ist. Aber "rational" hat nicht immer den Ball in der Hand. Vielleicht hab ich ihn falsch interpretiert, aber wahrgenommen hab ich ihn definitiv. Als etwas Außergewöhnliches. Und meine Interpretation ist schon die Naheliegendste. (Sagt man andererseits immer.) Vor allem hat sich das Messer in meine Erinnerung eingebrannt, das sich in mein Herz stach, welches kurz davor noch euphorisiert "Wo der Pfeffer wächst" mitgesungen und -gehüpft hatte.

Sobald Klassenfahrt heraußen ist, werde ich mich natürlich an den Song wagen und irgendwann den tiefen Fall ins Messer auch begraben. Denn fairerweise hat das alles nichts mit dem Lied zu tun, sondern mit ein paar Worten und Gesten davor. Ach, "das Leben ist zu kurz für dumme Laberei"! I'm audi!

Mittwoch, 19. August 2009

velvet

When you're a cat, it's difficult to understand that others, non-cats, don't perceive everything (as clearly and loudly as) you do.

Donnerstag, 26. März 2009

light

Vielleicht fürchte ich mich, weil ich ahne, dass etwas Großartiges passieren kann. Shine your light, baby, shine your light. Vielleicht sind wir manchmal mehr vor Großem ängstlich. Nelson Mandela spricht Wahres. No need to be scared, though. Just dream and live and love.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Hunks among themselves

Was haben Robert Downey Jr und Kai Schumann gemeinsam? Well, for starters, they are quite dashing. Darüber hinaus sind sie auch verblüffend ähnliche Typen wie Mu. Warum sehne ich mich immer nach dem Unerreichbaren?

Donnerstag, 22. Januar 2009

Surprise!

Habe entdeckt, dass das Einzige - gut, das Einzige neben Musik -, das mich von einer unglaublichen Spannung (besch*ster Schüler aller Zeiten) herunterbringt und glücklich macht, das Sitzen am Computer und dort Schreiben ist. Obwohl ich grad schon lieber schlafen würde. Schlaaaafen.

Montag, 5. Januar 2009

Die Autorin und ihre Kritiker

Wenn es mich schon deprimiert, wenn mein Lieblingsjournalist für Texte, die ich gut finde, Online-Postings der eher mauen Sorte erhält, sollte ich dann wirklich selbst was veröffentlichen?

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Letting go

Erkenntnis zum Tage, sehr erschütternd: Ich liebe und ich brauche Ordnung. Darum habe ich z.B. meine Videoaufnahmen in einem Heft verzeichnet. Damit mir aber nicht einmal fad wird, wenn ich alles geordnet habe, sabotier ich mich selbst und halt ein katastrophales Chaos, damit das Potential zum Ordnunghalten immer da ist. Wo wäre denn da die Herausforderung? Und wo ist jetzt mein Leben?

Sonntag, 13. Juli 2008

Versuch einer Widmung

Für meine Eltern, die mir immer mit Liebe und Unterstützung und Wertschätzung zur Seite gestanden, immer an mich geglaubt haben, den Glauben leben.
Für meine Schwester, weil dir etwas an mir liegt und wir unsere Leben teilen können, und meinen Schwager; für die Hoffnung und die Wahrheit
Für meinen Bruder, weil du mein Vorbild bist; weil du so eine tolle Frau gefunden hast; und meine Schwägerin, weil du meinen Bruder gefunden hast, weil du ein feiner Mensch bist, weil du eine weitere Dimension dazubringst

weil ich euch liebe

Für K und R; dafür, dass ihr mich einfach mögt; dafür, dass wir über die großen Zusammenhänge und über die winzigsten Details reden können; dafür, dass es das noch gibt; für den Emma-Impuls; für unausgesprochene, vielleicht unabsichtliche Worte, die mir Denkanstöße waren
Für H; danke, dass du mich aus den Fängen des anderen befreien wolltest, wenn es auch damals noch nicht so richtig geklappt hat
Für M R, der einer auf dem Weg war, der mich glauben ließ, dass es Wunder gibt, der mir auch zeigte, dass Freundschaften Grenzen haben und Belastungsproben überstehen müssen
Für T M, der nicht zuletzt für lange, lange Zeit das Idealbild meines ewig gesuchten Intellektes war, an dem ich lange allen Humor, allen Weitblick, alle Intelligenz maß, der mir letztlich auch zeigte, wie es ging, jemanden loszulassen
Für Th und A, zwei der realen Männer, die mich lehrten, dass ich viel Falsches mit mir geschehen lasse, dass ich oft mit Blindheit geschlagen sein kann
Für Ma, du weißt warum, oder? Du bist einfach unglaublich und einfach einzigartig; der Kopf, den man sucht.
Für T A, der die Grundfesten meines Gefühlsvermögens bildete
Für B D, die mir jahrelang eine Begleiterin war und die mir eine Lebensaufgabe mitgegeben hat
Für R, für den Kindergarten, und weil er nicht ahnt, wie wichtig das Wissen so viel später war
Für C, der meine Menschenkenntnis vom Thron schubste, mir zeigte, dass ich keineswegs nicht reinfallen kann, der mir bewusst machte, wie wertvoll das vermutlich letzte Mal volles Gefühl dann sein wird
Für D, weil du und ich, wir gleichzeitig gewesen wären; weil es gleiche Wellenlänge gab
Für Freundinnen und andere Wegbegleiter, die über wenige Wochen, ein paar Monate oder Jahre oder viele, viele Jahre wahr, echt und wichtig waren: A, für das Samenkorn der Musik; Ch, für den Grenzwert der Perfektionstendenz in Körper, Musik, Tanz und Lächeln, S, Te und N, für das bisher wichtigste Jahr meines Lebens und was davon noch übrig ist; A S, C B und B S, für Kraft und Verständnis und Austausch im bisher schwersten Jahr meines Lebens; für Re
Für E, die du sogar mit mir in Urlaub fuhrst, mich nimmst, wie ich bin, mich magst und mich dich mögen lässt
Für C, die du mich wie beinahe niemand kennst, manchmal in die richtige Richtung schubst, mich nie verurteilst, schon ziemlich lange in meinem Leben bist; Vorlesungen, Länder, Pech und Glück, nichts konnte unser Band kappen
Für Al; du hast schon so viele Gedanken und Erlebnisse mit mir geteilt; die Distanz hat uns zusammenwachsen lassen; du glaubst trotz allem an mich; für die letzten und die nächsten 16 Jahre

And what it all boils down to
is that I haven’t got it all figured out just yet

This is for the one
you know who you are and where I belong
you comfort and hold me
you teach me and listen
you shape me and lean on me
you look at me and see me
you see me and accept me
you let me love you with all there is in my heart
you take my quirks and my strengths, my faults and my goodness
you wait for me, you catch up, you hold my hand, you are there
you are mine and I am yours
you and I are there now, and I we’ll go on together
my one

Ab jetzt Hauptrolle!!

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