Merke: Wenn man mit mir unterwegs ist, wird bisweilen gerannt. Es soll ja Menschen geben, deren Lauftempo meinem auf beinahe übernatürlich natürliche Weise gleicht. Dem Rest der Menschheit eile ich zu schnell.
Jahrelange Praxis hat mich zu einer Expertin in Sachen "Wie erwische ich das Transportmittel meiner Wahl möglichst knapp?" gemacht. Ja, man muss schon darauf achten, noch möglichst viele Minuten davor für etwas Sinnvolles nutzen zu können. Während andere schon rastlos herumzewerln - Gruß von den schönen Dialektwörtern: Ich soll mal wieder eines benutzen -, anmerken, sie seien doch schwanger und könnten bitteschön nur langsam trotten, nervös schauen und eine Bemerkung über meine "bewundernswerte Gelassenheit" fallenlassen, bin ich ruhig und im Plan. Schiefgehen darf dann halt nichts, sonst steh ich schon mal mit meinem Finger auf den Türknopf gepresst da und erreiche auch nach zehn Sekunden nicht, dass sich die Tür öffnet - da setzt sich der Zug nämlich in Bewegung. Aber solche Fälle sind vernachlässigbar.
Hin und wieder sind allein die Umstände am Rennen schuld, aber sie scheinen sich an mich zu heften.
Ein ruhiger Sonntagsausflug an den See? Vorher muss beim Umsteigen noch einmal um den ganzen Hauptbahnhof gerannt werden. Es geht um jede Sekunde, waghalsige Manöver um weniger von Zeitnot befallene Reisende entgehen oftmals nur knapp dem Schicksal eines Desasters. Trotzdem hat C genügend Muße, beim Laufen meine Kehrseite abzulichten.
Ein entspannter Wintertag in der Therme? Die letzte S-Bahn muss aber sein, und so eilen wir im Laufschritt zum Bahnhof, wo wir keine Sekunde - na ja, eine Minute - zu früh eintreffen. Da wär ja noch was gegangen!
Ein schöner Abend im Kabarett, bei dem man alles um sich herum vergisst? Da muss man aber bitte doch ein bisschen früher rausgehen, um den Zug noch zu erwischen und um davor den Bus zum Zug noch zu bekommen. Quatsch, quatsch, quatsch - wir hetzen durch den Regenschneematsch.
I sog's glei: I woas net.
Guildenstern - 4. Feb, 01:02
Guildenstern - 30. Jan, 16:42
Meine vier Jahre Grundschule lang wunderte ich mich. Die Namensliste der Schüler bestand aus
Bub A
...
...
Bub Z
Mädchen A
...
...
Mädchen Z.
Im Rahmen der Ausbildung genoss ich einen Vormittag zum Thema Gender Mainstreaming. Er zerriss mich innerlich beinahe, wie meine gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen teilweise aus Hintvorderland waren. Ja, und die Frauen zum Teil noch schlimmer als die Männer. (Wer behauptet, Männer alleine hätten Emanzipation verhindert und würden dies tun, der verschließt die Augen vor der Wahrheit. Genauso viele Frauen erhalten den Status Quo, legen sich Änderungen in den Weg.) Ob man nun "FreundInnen" oder "Freunde" schreibe, ob man nun "Mein Vater ist Arzt und meine Mutter Krankenschwester." sagt oder "Mein Vater ist Krankenpfleger und meine Mutter Ärztin.", wenn man ein Bildungsvideo drehe, das wäre doch alles komplett egal. Es gäbe doch wahrlich Wichtigeres im Leben. Ladies and Gentlemen, I'm considering calling it a day. Das darf doch echt nicht sein! Das sind dieselben, die alles schwarz oder weiß sehen. In gewissem Sinne: Gratulation! Für den Beruf waren sie besser geeignet als ich. Aber genau diese Einstellung, dass es die Kleinigkeiten nicht wert seien, betrachtet zu werden, verhindert manchmal großen Fortschritt. Denn der passiert in den Köpfen nicht mit einem einzigen Schritt über den Himalaya. Ein Gebirge will in kleinen Schritten passiert werden. Das ist bei allen gesellschaftlichen Veränderungen so, nicht nur bei der Verbesserung der Gleichberechtigung. Bevor ich mich nun in Verästelungen verliere, nur ein Beispiel: 16-jährige Mädchen in einem Gymnasium in Deutschland, in einer Gegend, die man auf gut Englisch als well off bezeichnen würde (aber vielleicht nicht als tooootaaal progressiv), sollen gesagt haben - nicht zu mir, aber zu jemandem, der es mir weitergegeben hat -, dass sie eh nach der Ausbildung keinen Beruf ergreifen wollen würden, weil sie dann ja eh heiraten und Kinder kriegen wollen würden.
Und nun das:
Immer wieder taucht das Thema auf, und immer wieder gibt es Leute, die es nicht diskutieren wollen - denn eine Diskussion wäre ja legitim, über Änderungen darf gesprochen werden -, sondern die es als lächerlich und nichtig abtun. Mehr als nur schade. Andererseits: Da wartet einfach Arbeit.
Heimat bist du großer Söhne und Töchter.
Guildenstern - 27. Jan, 14:12
Vor diesem Song hab ich ein wenig Bammel. Es gibt zwar schon zu viele dieser Scheißmomente - und fast alle lassen sich auf "nichts dahinter" oder "na ja, is halt so, kannste nix machen" einkochen -, aber der "Mit besten Grüßen"-Moment ist halt doch noch immer was Besonderes. Wenngleich auch was besonders Schlechtes. Ja, gut, rational ist er komplett, völlig, total egal sozusagen, vor allem im Licht dessen, was seither passiert ist. Aber "rational" hat nicht immer den Ball in der Hand. Vielleicht hab ich ihn falsch interpretiert, aber wahrgenommen hab ich ihn definitiv. Als etwas Außergewöhnliches. Und meine Interpretation ist schon die Naheliegendste. (Sagt man andererseits immer.) Vor allem hat sich das Messer in meine Erinnerung eingebrannt, das sich in mein Herz stach, welches kurz davor noch euphorisiert "Wo der Pfeffer wächst" mitgesungen und -gehüpft hatte.
Sobald Klassenfahrt heraußen ist, werde ich mich natürlich an den Song wagen und irgendwann den tiefen Fall ins Messer auch begraben. Denn fairerweise hat das alles nichts mit dem Lied zu tun, sondern mit ein paar Worten und Gesten davor. Ach, "das Leben ist zu kurz für dumme Laberei"! I'm audi!
Guildenstern - 24. Jan, 20:19
So much can happen with a single "ping!". Or, in my case, something happens that is accompanied by a "ping!" in my heart that races my mood from top down to bottom at the speed of light.
This morning was the first morning I can recall in a million years that I felt everything at once: well, energized, in a good mood from good sleep in a good bed, happy that I instantly traced my spirits to last night's "self-talk", eager to go on with my projects, glad to have left yesterday's agonizing pains behind me, calm, looking forward to breakfast with company.
As the hours went by, what I had realized the night before became more and more of a truth: I am in motion. I used to be either totally consumed by their conversation, by understanding, by taking in, by grasping every little ounce of a thought or a feeling in the room - or drawn back in my shell because I had to recover. The travelling between the two proved exhausting to the point of impossible. Why? I'm not sure yet; maybe because I was too weak and needed too much power to reassure myself and be stable. Check people's faces for their reaction towards me and then update my view of myself. Utterly, utterly, utterly exhausting. It didn't always happen obviously, and boy did I not notice the process underneath!
Now I feel in motion, moving on, resting, going and --- comfortable. Maybe I have gotten the hang of my sensitivity. It's not dragging me down with the weight of everything I perceive anymore; it's my power now. (And it has only taken a little over five years since the naming of that quality that I have managed. Wow.)
I looked at one person that I used to be jealous of - subconsciously. Our relationship has been close, but there have always been a few unresolved things in my stomach. Now that I've figured out, all I see and all I feel when I look at her is love.
I looked at another person that I used to look at very carefully. Our relationship was one of love assumed and proven in deeds rather than words. Never questioned, yet never confirmed. I looked for feedback to fill the missing parts of the puzzle. I was hardly ever intuitive. Our relationship has changed, too. My view has changed. I see so much more of that person now. And when I look at him, it isn't hopefully, anticipatingly, scanning for confirmation, it's only with love.
And suddenly I am reminded of that wonderful, yet overused poem: "Es ist, was es ist, sagt die Liebe." There are some things that one can only understand later. In life. In love. I knew, understood, grasped many things when I was still very young. (My English teacher - even if she had never taught me anything else, I'd still have a very big place in my heart for her just for that - once addressed a problem she read from my face. I only told her half of it because, as almost always, I was afraid that if I said everything, I'd be cast off for the abysses in my soul. What she instantly understood, though, was the fact that I felt like a fish out of water in my environment because no one else had that sensitivity or saw what I saw.) But there are some things one cannot understand unless one has lived through certain experiences. And, no, I did not ask for the living hell of more or less two years and the nightmare of four years. Neither did I ask for the emotional baggage that has so often gotten in the way of men - the ones who were there but decided to leave, the ones who passed in the distance, the ones who stopped by for a visit but then took a run. And the ones I may have missed. But all of that has taught me something, has molded me into the woman I am, has added to the life within me, has given me the chance to change something, to grow, to do.
Opening one suitcase after the other, putting a label on each, is more challenging - "I don't have a suitcase!" - and more fun - that tingling in my stomach when I know that I know!! - than I had imagined. It is also surprising because a thought might strike me out of the blue when, for example, all I wanted to do was look at postcards.
One of the best things is that I'm not sitting down, resting on my insights. Life is best when it's lived.
Today pretty much kept the morning's character. Some "lone" time at the back of the car, exercising my mind while scanning licence plates of cars overtaking. Following the situation playing out in my head, I experienced again the relaxing power of thinking. Lone time on the train with music taking me to one of my favorite situations and evoking again the exhilarating atmosphere of up there.
Excitement at going on with my projects. Then something happened that snapped me back into a mode of feeling I thought long gone. It appears I had considered myself too superhuman. Worry, worry, worry. There are about 21,813 reasons to worry. Or are there 265,892? Then there's one thought (but a thought may take long to digest and arrive at the place that houses the worries): What will worrying ever give me? (Afterthought: What has happened to my belief that something good will happen? And to my trust in life?) Answer: Nothing. Well, except some time spent in agony. Mission therefore: Stop worrying! Get back to doing my thing, working on my projects, living my life - being in motion!
I guess I'm still digesting, but I'm not at rock bottom anymore. More help is coming from the back of my mind. Images. Of a child completely in rapture at learning about the world. Of someone lovingly stroking the child inside her belly. Of someone laughing her head off. Of seeing someone differently after adding the adult's knowledge to childhood memories.
And there are the things I've understood more than once. People sing about them in songs, and it seems so simple. Seems easy for every teenager to understand. Then you grow to be twenty, and you suddenly see there's more to it. Then you grow to be thirty, and you see there's even more. (And it doesn't only happen on birthdays once a decade.)
Fading in...
...honesty is such a lonely word, everyone is so untrue...
...you can't hurry love, no, you just have to wait...
...I wanna know, can you show me, I wanna know about the strangers like me...
...when you love someone but it goes to waste...
...you can change your life more than any man can do...
...there's a secret garden she hides...
...princess, you might like it, if you lower your defense...
Fading out...
One of the best songs ever, music AND lyrics, and one that hit me instantly. Maybe I'll understand it again and again and again:
Some walls are made of stone
Sometimes we build our own
Some walls stand for years
And some wash away with tears
(Peter, Paul & Mary)
Guildenstern - 24. Jan, 18:14
Horrible dread is filling me. Zuerst fühlte ich mich vom Thema angesprochen und dachte, warum nicht spontan sein und zusagen? Und wer weiß, was daraus wird? Aber ich traue ja meiner Spontaneität nicht so gerne. Irgendwas war, was nachgehängt ist. Und nun hab ich seit ein paar Stunden das dumpfe, aber präsente Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Etwas mehr Öffentlichkeit ist grundsätzlich nicht schlecht, wer weiß, ob da nicht etwas Gutes kommen kann. Aber es kann auch wer weiß was passieren, und dann lieg ich auf dem Präsentierteller. Oh, Mann...
Guildenstern - 21. Jan, 13:42
Erinnern kann ich mich nicht, wann meine Abneigung gegen Schmetterlinge begonnen hat. Irgendwann fand ich sie sicherlich mal schön. Vielleicht begann's, als ich die Übertragung entdeckte und die hässliche Motte im Schmetterling sah.
Vor ein paar Jahren teilte ich mir mit Amy das Stockbett im Sechsbettzimmer der Jugendherberge in der 94th Street. Wir unternahmen öfter etwas zusammen, und einmal zeigte sie mir stolz ihre Erwerbung, als sie die Straßen alleine durchkämmt hatte und ich mit Sam unterwegs gewesen war. Sie hatte ein Holzbrett gekauft, auf dem unter Glas zahlreiche echte, aber sehr, sehr tote Schmetterlinge aufgepinnt waren. Alle Nerven spielten verrückt, es rann mir kalt den Rücken runter, aber ich lächelte zu ihrer Begeisterung.
Vor einer Woche habe ich einen besonderen Schmetterling gesehen. Es war in jenem Workshop, der vielleicht ein großer Teil davon ist, dass sich und wie sich mein Leben ändert. Als ich die Utensilien betrachtete, um die auszusuchen, die ich für mein Bild wollte, sah ihn den ersten Schmetterling, der mir wieder gefiel. Er war zartgrün, leicht transparent. Sarah legte ihn in ihr Bild. Ich interpretierte dann: "Ich mag Schmetterlinge nicht. Aber er drückt Veränderung aus. Und der hier ist irgendwie gut." Aha, vielleicht hab ich da mehr gesagt, als ich gesagt habe.
32 Jahre lang hab ich mich zurückgehalten, doch jetzt ist der Deckel über meinem Licht weg. Shine.
Guildenstern - 21. Jan, 01:21
Guildenstern - 16. Jan, 00:53
Ranga Yogeshwar. Awwww! Da zeigt sich mal wieder meine gewisse Vorliebe für Inder. Sehr gescheiter und feiner Mensch, soweit sich das via Fernsehen beurteilen lässt. Attraktiv.
Guildenstern - 3. Jan, 22:41
Hilfloser Versuch einer Aussage. Eigentlich würde ich lieber diskutieren, mich über diesen Film austauschen. In Ermangelung einer Ansprechperson heute hinterlasse ich mal ein Poof! Poof! Ich will nur sagen, wie super der Tatort war. Obwohl ich die Münsteraner immer wegen ihres Unterhaltungswerts und ihrer Intelligenz schätze, so war das doch der nachhaltigste Tatort. Gänsehaut. Ehrfurcht. Großartiges Drehbuch. Großartige Darsteller. Milan Peschel!! (Diese Augen!) Mathias Schweighöfer. (Grandioser Schauspieler!) Vor allem aber hat dieser Film unglaubliche Aussagekraft über die Menschen an sich. Großes Kino. Im Fernsehen.
Guildenstern - 3. Jan, 22:27
Es passiert immer unerwartet. Nix mit Stetigkeit. Schon der dritte Tag des Jahres bringt die Erkenntnis, dass es vielleicht doch möglich ist. Aber vielleicht nicht dieses Mal.
Lisbeth und ich schreiten mit kalten Wangen in die Kaffeerösterei, und der Lärm, der sich im akustisch höchst ungünstigen Raum zu vervielfachen scheint, umhüllt uns. Voll ist es. Eine Kellnerin führt uns in den Wohnzimmernebenraum, der etwas leiser ist und wo gerade ein Sofatischchen frei wird. Davor bleiben wir hängen. Lisbeth hat ein bekanntes Gesicht entdeckt. "Hey, hallo, grüß dich." Er hallot zurück. Ich versuche an den diversen Trinkbehältnissen auszumachen, ob er alleine da ist oder ob seine Begleitung gerade auf dem Klo weilt. Die beiden plaudern ein Weilchen, dann stellt Lisbeth uns vor: "Das ist der Flo - das ist die Ronja."
Ich stelle fest, dass ich sehr präsent bin, gut gelaunt vom Spaziergang in der Kälte, von der Gegenwart Lisbeths - die so ein zack-wumm-von-der-ersten-Sekunde-an-sympathisch-Mensch für mich war und ist. Durch meine Nervenbahnen laufen Überlegungen, ob er ein früherer Kollege von Lisbeth ist, nachdem ich heraushöre, dass er auch Lehrer ist. Und ich entdecke den Wunsch in mir, dass er sich zu uns rübersetzt.
Wir nehmen auf dem Sofa Platz. Wenig später tauchen Flo und sein Buch auf und nehmen uns gegenüber Platz. Schön geschickt hat er das eingefädelt, dass er mich, als sie uns vorgestellt hat, drei, vier intensive Sekunden angeschaut hat. Schau, schau! Und danke an sie, dass sie kurz eingeflochten hat, dass sie sich von Datingcafé kennen, aber nicht mehr draus geworden sei.
Ich fühle ein unerwartetes Gefühl im Bauch - und erkenne, dass es ein gewisses Wollen, ein gewisser Ehrgeiz ist, nicht durch den Rost zu fallen. Ein interessanter Typ. Nicht nur Oberfläche. Er liest. Sieht nicht schlecht aus. Ist nicht unsympathisch. Unerwartet.
Nach einem Weilchen bemerke ich, dass der Monitor zugeschaltet wurde und ich die Blaupause über ihn lege. Aber nur kurzfristig, dann bin ich wieder ganz da. Wahrscheinlich ist es so wie schon einmal, dass ich mich nämlich so locker wie noch in in meinem Leben fühle und trotzdem als zurückhaltend und schüchtern ankomme. Aber immerhin fühle ich mich nicht heimlich, still und leise. Ach, und da ist der Wunsch erwacht, ihn wiederzusehen.
Das wird vermutlich nicht passieren. Wie denn auch? Er hat sich einfach verabschiedet. Und ich bin auch so intelligent, nicht einfach anzunehmen, dass er nicht gleich etwas gesagt hätte, sondern später draufkommt, wenn er mich hätte wiedersehen wollen. Vielleicht will ich ihn ja auch gar nicht wiedersehen? Ja, doch, würde ich nicht ungerne. Zumindest könnten wir uns schätzungsweise gut unterhalten.
Das gibt ja Anlass zur Hoffnung. Ganz allgemein. Es gibt anscheinend doch noch mehr als einen interessanten Menschen.
Guildenstern - 3. Jan, 17:38
Es ist schon gut, wenn man sich nur für sich selbst schön herrichtet, etwas anzieht, in dem man sich gefällt. Wenn man dann unerwartet jemandem begegnet, muss man sich nicht wie ein Bauarbeiter in Montur auf einer Vernissage fühlen.
"Making it happen" bleibt mein Motto für 2010, aber es kommt ein Untertitel dazu. B.S. Being s... - außer an Tagen, an denen ich den Mantel der Unsichtbarkeit anziehen will.
Guildenstern - 3. Jan, 17:17
Wenn's drauf ankommt, ist sie halt doch nur eine Katze. Auch wenn sie sonst meist ein Mensch ist. Das glänzende schwarze Knäuel sitzt auf meinem Schoß, und als meine Mutter sich sorgt, dass sie mich bei meinen Fertigungsarbeiten stört, beruhige ich sie: "Nein, nein, wir haben uns geeinigt, dass sie auf meinem Schoß sitzen kann, aber dass ich nebenbei fertigstricke. Wir haben eine Vereinbarung getroffen."
Sie wärmt mir die Oberschenkel, während ich in ihrem Rücken Masche um Masche an den Schal setze. Der Schwanz klopft schon etwas verdächtig und... plötzlich hat sie sich herumgeworfen, gleichzeitig in mein Bein und in den Wollfaden gekrallt und beißt heftigst in den Spielkameraden "100% Schurwolle". "Aus!", "Nein!" und "Lass den Faden los!" sind genauso effektiv wie ein "Tststs!", wenn ein Kleinkind auf den Herd greifen möchte. Ich sehe schon den Sabber, der fortan im Schal weilen wird, aber meine Sorge ist unbegründet: Sie hat sich einfach ihren Faden abgebissen.
Vom Vorzimmer tönt meine Mutter: "Ja, sie ist halt doch eine Katze."
Guildenstern - 24. Dez, 15:06