When you're a cat, it's difficult to understand that others, non-cats, don't perceive everything (as clearly and loudly as) you do.
Guildenstern - 19. Aug, 14:00
Liste der ehemaligen Mitschüler anschauen, weil grade sonst nichts zu tun, und mir ist so nach diffusen Erinnerungen. Schau mal bei den Älteren, zu denen man aufgesehen hatte. Da waren nicht nur Schwärme, da waren auch Namen, die man sich sonst noch so gemerkt und mit ein paar Erinnerungsfetzen verbunden hat. Auf einmal steht da:
xxxx.yyyy verstorben 2005
Die Nadel bohrt sich sacht in mein Herz, aber langsam blutet es aus. Kann das sein? Wir waren doch alle unbesiegbar, jung, voller Tatendrang.
Das seltsame menschliche Gen, das nach Wissen drängt, das doch oft nur Neugier ist, lässt mich suchen. Was ich finde, ist lediglich das genaue Sterbedatum in der Pfarrzeitung. 29 Jahre. Mein Gott, wie jung. Ich kann mich an sein Gesicht nicht mehr erinnern. Aber ungefähr daran, dass er ruhig, schlank, normal und sympathisch war. Ich mochte ihn irgendwie. Warum ist er nicht mehr? Wer hat sein Leben beendet? Wie? Wer trauert um ihn?
Guildenstern - 19. Aug, 00:09
Also, was nun auch immer aus uns beiden wird - nichts, alles, etwas dazwischen, what not - eines wirst du auf jeden Fall mein ganzes Leben lang bleiben: der alleralleraller...wichtigste Kollege. Keiner hat mich je so zum Leben erweckt, meinen Bauch reden lassen, mich in seine Aura gesogen, einen guten ersten und vorläufig letzten Eindruck hinterlassen. (Hoffentlich war der Blick durch die Hecke auf deine sportliche Rückseite nicht das Letzte, was ich jemals von dir gesehen habe.)
Allen Grant, den auch du in diesem Jahr an den Tag legtest, mal beiseite gelassen, es war wunderschön, aus deinem Kragen aufsteigendes "Eternity" schnuppern zu können, einem Ort nicht die gebührliche Heiligkeit zu geben, weil du neben mir saßest und unverschämt nahe an meinem Ohr sprachst. Schön, mich in der unglaublichen Enge einer zur Milieustudie geeigneten Bar mich gegen dich schmeißen zu lassen, obwohl's schon beinahe (?) auffällig und darum peinlich war. Schön, hin und wieder zu denken, du seist nur meinetwegen ins Kopierkämmerchen gehuscht. Schön, von meiner Arbeit hochzusehen und zu denken, oh, nette Rückansicht, ah, das ist ja....! Schön, dir die Tür absichtlich aufzuhalten, auch wenn du noch 15 Meter entfernst warst und dann ein "muchas gracias" von dir zu hören. Schön, hin und wieder und hin und wieder öfter deine Hand auf meiner (meinem) Schulter, Knie, Hüfte, Arm, Hand zu spüren. Schön, die potentiell schrecklichsten zwei Stunden meines Berufslebens wie zu Stein erstarrt neben dir verbringen und überleben zu können. Schön, mich ab und zu vor dir zum Narren zu machen, weil ich auch mit Belangen, die dich nichts angingen, zu dir kam. Schön, dich außerhalb des Arbeitsplatzes zu treffen und mich danach so glücklich zu fühlen, dass ich einen halben Tag lang grinsen und Luftsprünge machen musste. Schön, vor einem schwierigen Arbeitsmoment in deinen Augen trinken und völlig hemmungslos grinsen und glücklich sein zu dürfen. Schön, neben dir in Eintracht am PC zu arbeiten und mich zu fühlen, als würden wir uns schon ewig kennen. Schön, dir eine Begebenheit zu erzählen, genau zu ahnen, du wirst mir nun deine Hand auf meine Schulter legen, und genau das dann zu erleben. Schön, beinahe einen Herzinfarkt zu haben, als ich dich auf der anderen Straßenseite sehe, als ich den Drogeriemarkt verlasse. Schön, dich "zufällig" im Sportladen wiederzutreffen und den dumpfen Eindruck zu haben, du hättest eben am Telefon jetzt absichtlich ein bisschen laut gesprochen, damit ich mich nach dir umdrehe. Schön, mit Leda zu telefonieren, mit ihr zu vereinbaren, wo wir uns treffen würden, und folgenden Satz zu hören: "Ja, die anderen fahren mit dem Norbert mit. Der holt erst ..., dann M und dann ... ab und..." und Luftsprünge deswegen zu machen ("Ja, er geht mit!!!"). Schön, dich im Café zu sehen und zu merken, aha, da ist schon was Wichtiges los in mir, wenn ich plötzlich Schnappatmung kriege. Schön, dich von hinten zu sehen, wenn du am PC beschäftigt warst, und den Wunsch zu verspüren, deine Schulterblätter durch das T-Shirt mit dem Finger nachzuzeichnen. Schön, mir zu denken, vielleicht hat er die Getränkeflasche ja absichtlich hier vergessen. Schön, dich aus der Ferne sportlich elegant auf mich zukommen zu sehen und schon im Vorhinein einen Herzkaspar nur knapp zu vermeiden. Schön, plötzlich was Privates gefragt zu werden und mir selbst dabei zuzuschauen, wie ich schmelze. Schön, mich auf einmal vor die Gelegenheit gestellt zu sehen, dir musikalisch zum Geburtstag zu gratulieren. Schön, mich in Gleichgültigkeit zu wiegen und dann in einem völlig unerwarteten privaten Moment im Kopierkämmerchen einen kombinierten danke-Leuchtblick-Arm-um-die-Schulter zu bekommen. Schön, sogar einen Hattrick (Seite, Arm, Finger) der Berührung zu erleben. (Weniger schön dann die Überlegung, ob ich das unbewusst fabriziert hatte.) Schön, bei gestaffelten Terminen oft in deiner Nähe dran zu sein. Schön, deinen Weg in geringem zeitlichen oder räumlichen Abstand zu kreuzen und deinen Duft noch zu spüren. Schön, zu hören, du seist kein Weiberheld. Schön, ganz ritterlich und vorbildhaft einen Stuhl von dir organisiert zu bekommen. Schön, beim Weggehen vom Café eigentlich Norbert anzuschauen - weil er irgendwie nicht so recht reagiert - und mitzukriegen, dass du dich vermutlich angesprochen fühlst und mich deshalb so lange ansiehst. Schön, dass es dich gibt.
Guildenstern - 15. Aug, 21:16
In gewisser Hinsicht endete die Abschiedsphase von jenem Ort und jener menschlichen Umgebung mit folgendem Satz: "Halt die Ohren steif!"
Und ich drauf: "Du auch." Was sonst fällt einer Zunge ein, die massivst gelähmt ist von all den Dingen, die die anderen Körperzellen fühlen und sämtliche Gehirnaktivitäten darauf konzentrieren, diese wunderbare Ganzkörperumarmung zu erwidern und zu genießen, ohne aus dem Rahmen zu fallen, sprich, ohne in Kichern oder Lallen zu verfallen?
Guildenstern - 15. Aug, 00:32
Wie fantastisch war das denn!!!!!!!! Die erste Folge war überdreht, aber die zweite war nur noch genial. Ich bin wahlweise flach darnieder gelegen vor Schwärmen, "nnnnn!" Sagen, Respekt vor dem Drehbuchautor und Schwärmen wegen Kai Schumann und Florian David Fitz. Ja, ich gebe es zu, der war weniger Arschloch, dafür süßer als noch unlängst. Anschwärmobjekt Nummer Eins jedoch: Kai Schumann. Und wieso verhält sich Mehdi Kaan exakt wie Mu?!?!! Oder sehe ich das nur so???? Oi, mein Leben ist eine einzige Verwirrung, wie's aussieht, und die einzigen Konstanten (momentan, haha) der Regen und die schwarze Katze auf meinem Schoß. Mag ich Mu, mag ich S, hab ich überhaupt die Wahl, sollte ich sie nicht haben, wenn's um meine Gefühle geht, und wieso ist es überhaupt erlaubt, etwas so Geniales wie Doctor's Diary auszustrahlen, wenn man danach doch sofort Entzug bekommt?
Guildenstern - 3. Aug, 22:06
Ja, es gibt auch Lehrer, die das sagen. In meinem Fall ehemalige Lehrer. Ganz ehemalig werde ich in ein paar Wochen sein, aber schon jetzt kann mich die Schule vergessen. Nie mehr Schule, keine Schule mehr!!!!!!!
Guildenstern - 3. Aug, 00:42
Aaaaah! Ich durfte hineinschauen in das Geheimnis verborgener Geheimzeichen, die Mitglieder miteinander verbinden! Also, fast, oder so ähnlich. Ich werde mein Wise-Guys-Shirt öfter anhaben, dann spricht mich vielleicht auch mal einer an, der nicht Hälfte eines Paares ist. Aber auch so ist es schön, Menschen erkennen zu können, die die gleiche Leidenschaft haben.
Guildenstern - 18. Jun, 15:34
Gründe zum Glücklichsein
- Lektüre ohne allzu viel Tiefgang, aber mit Psychotipps
- neues lustiges Buch anfangen
- Aussicht auf ein schönes Gespräch
- noch fünf ungesehene Folgen von HIMYM
- Vertretungsstunde bei den Deppen mit Nonchalance überstanden
- in der richtigen Nanosekunde in die Lärmklasse gegangen und eine erstaunlich ruhige und produktive Stunde erlebt
- Wise-Guys-Paket im Postfach
-
kalte Dusche zur Erfrischung
Modifikation nach 22 Uhr.
Dies gesellt sich dazu und stellt beinahe alles in den Schatten. Oder wurde es doch erst durch die Liste da oben herbeigeführt?
- Begegnung mit dem Dritten im Bunde von RD Jr und Kai Schumann. Als hätte ich neben einem Glückshormonkraftwerk gestanden und mir jede Menge abgezapft!
Guildenstern - 17. Jun, 13:56
süßer Senf
Wise Guys
Dän, Clemens, Sari, Eddi, Ferenc, Nils
andere Wise-Guys-Fans
Ohrhörer, die man sich in den Hörkanal schieben kann (dann fühlen sich auch falsch gebaute Ohren nicht so unbedarft, weil die Hörer nicht mehr rauspurzeln)
Gelroller
Frappuccino
Starbucks auch in Europa (Tja, so alt bin ich schon, dass bei meiner ersten Rückkehr ein unglaubliches "Heimweh" nach drüben und den Starbucks-Filialen über mir lag und nicht in einem hiesigen Lokal gestillt werden konnte)
Railjets (alleine das Grau und das Rot sind antörnend und ziehen einen förmlich auf der Westbahnstrecke vorwärts)
Bahnhofsbuchhandlungen
Thalia-Filialen mit Selbstbedienungscafés
Thalia-Filialen mit Müttern von besten Freundinnen als Angestellten
Thalia-Filialen in der Heimat
Pendeln zwischen Auslands-Daheim und Daheim-Daheim
schöne attraktive Männer, die ins Blickfeld wandern
E-Mail von der besten Freundin
von der besten Freundin erkannt zu werden, völlig erkannt
Rauchverbot in Lokalen
ein Bildband von der neuen Lieblingsstadt
ein neues Buch
Wasser
eine saubere öffentliche Toilette
Nagelfeilen
Äpfel
Skype
Couchsurfing
Mut, einen Mann anzureden
Biolebensmittel
Eisenbahn
Wochenkarte für den Zug in meine neue Lieblingsstadt
Englisch
Kabarett
Peter Pilz
How I Met Your Mother
Straßenbahnfahren
Kastanienbaum vorm Fenster
Eltern
Geschwister
neue Familienmitglieder
E-Bass
Bariton, der im Bauchnabel vibriert
Sonnenbrille
Authorität
"Frau Doktor Haase in den OP!"
Kai Schumann
Rosinen
homöopathische Heuschnupfentabletten
Steine
Sommergewitter
Ruhe bewahren, wenn einem eine Taube auf den Jackenärmel scheißt
auf Gleis 13 abfahren
Philharmonie
Zugbegleiter mit gutem trockenem Humor ("Bitte rechts aussteigen, aber das sehen Sie ja eh selbst!")
Kaffee
"Och, nö!"
Guildenstern - 25. Mai, 19:56
Ich glaube nicht, dass Scheiße genießbarer ist, weil tausend Fliegen drauf sitzen.
Klaus Eberhartinger im Standard-Interview vom 25. Mai 2009
Guildenstern - 25. Mai, 19:45
Ein Schild erregt meine Aufmerksamkeit. In einem kleinen Laden, den ich passiere, lehnt ein Schild im Schaufenster, dessen Lettern riesengroß die Genesung der Welt verkünden:
Modernisierung und Änderung von Damen und Herren
Ja, wenn DAS mal nicht die beste Geschäftsgründung seit Menschengedenken ist!! Doch halt! Eine Zeile darunter findet sich die Auflösung des Rätsels: Kleidung. So so, und ich hatte schon gehofft, wie unfair.
Guildenstern - 23. Mai, 23:46
Das schönste Bild des Tages: Ich sitze im oberen Stockwerk des Regionalzuges. Im Kopfhörer tönen die Wise Guys. Mad World. In der Version von Gary Jules (?) mochte ich es nicht, weil es so todtraurig war. Bei den Wise Guys ist es einfach nur wunderschön. Das Grün zieht an mir vorbei, die fünf liefern einen nachdenklichen Soundtrack, der mich zieht. Ich wende gedankenverloren meinen Kopf, sehe den Schriftzug der Anzeige wenige Meter vor mir: ... Hbf. Jaaaaa, ruft es da in mir. Ich gehe endlich in die richtige Richtung! Da gehöre ich hin! Da will ich sein! Danach ruft mein Bauch!
Guildenstern - 22. Mai, 23:32