A, I started this blog because of you, and I am writing this entry because of you. It's the first time in days that the fear inside me has melted. I can go to sleep and get some rest. I have digested it internally and in conversation with you. I feel that I'm on a way of sorts. I am strong enough and I have the support that I need when I'm weak. I'm not overenthusiastic, which could be hindering, anyway. I'm just confident that it won't be all that bad, that I can go through the bad and that I can find my way to the good. When I read your e-mail today I was reminded of our vacation this spring. This tiny little tension or row we had - what's that compared to the decades of friendship that have kept us together? Who am I to want perfection in you or me or our friendship? We're as good as it gets - and that way more than you could ask for. Sometimes there's not the right words to say what you feel - and one of those is now. Just let it be felt that the panic has floated off me, and that you're responsible for that. And, by the way, who would call someone across Europe and pay an incredible bill just for the phone? Only friends like you. Thank you for being there.
Guildenstern - 30. Nov, 21:51
I love getting up in the morning. I clap my hands and say, "This is gonna be a great day!!"
Jerry Maguire, of course
Guildenstern - 30. Nov, 21:50
Melancholie, ooh, Melancholie. Sonntagskonzert. Neu und üblich. Enttäuschung, weil im Programm stand: Text und Musik von Frank Sinatra und Ryan Adams. Da erwartete ich ein Medley, aber von Ryan Adams' genialem "New York, New York" war nix zu hören. Wer da recherchiert hat? Sonst: schön und mal weniger schön. Hat mich nicht immer so mitgerissen, wie ich erwartet hatte. Beim letzten Lied standen dann dreimal so viele Männer auf der Bühne, und da war's klar: Es hatte das Volumen, vor allem aber hatten Männer gefehlt. Frauenstimmen alleine oder im Überhang wirken schnell leer. Ich erinnere mich an meine schönste Chorerinnerung. Probe im Hörsaal und dann Aufführung auf der knappen Bühne, äh, Empore in der Kirche. Der Bass im Ohr, fähig, mir sämtliches Unglück der Welt für fünf Minuten wegzusingen, stattdessen nur Glück in meinen Adern fließen zu lassen. Ein Mann, der mich beeindrucken will, hat schon mal gute Startchancen, wenn er hinter mir oder schräg hinter mir steht und mir ins Ohr spricht oder eben besser singt. Es gibt beinahe nix Schöneres auf der Welt als einen Basslauf in meinem Ohr.
Tja, und ein wenig melancholisch bin ich auch deswegen, weil ich im Konzert sitzend an ihn denken musste. Auf einmal vermisste ich ihn doch ein wenig. Ich wollte neben ihm sitzen. Ist es immer so, dass man erst mal zur Ruhe kommen, etwas genießen und dabei dann draufkommen muss, dass man jemanden vermisst? Was hält mein Leben für mich bereit? Wenn ich in drei Wochen in sein Terrain einschneie und ihm vielleicht in den Massen über den Weg laufe, wird das etwas aufwärmen? Wird es peinlich? Wird es etwas beginnen? Vielleicht vermisse ich nur das Schöne im Leben, nicht bloß oder gar nicht ihn.
Nothing good comes easily. When will it come, though?
Guildenstern - 23. Nov, 19:50
Habe im Thalia meines Vertrauens ein Buch erstöbert und durchgeschmökert. (By the way, es gibt nicht viele Wörter, die schöner sind als "schmökern". Schmööööhööööökern!) Ich stehe nicht mehr zur Verfügung von Olaf Jacobsen. Man solle sich aus der Rolle, die man unbewusst gegenüber einem anderen angenommen hat, und aus den Gefühlen, die man stellvertretend für ihn hat, befreien. Die Idee klingt einleuchtend, ich werde sie morgen in den Klassenzimmern umzusetzen versuchen.
Guildenstern - 13. Nov, 19:09
Es ist so abgrundtief peinlich, anderen Menschen bei ihren alltäglichen Banalitäten zuzusehen. Wie sie ihre Gefühle wieder und wieder und wieder artikulieren, nur weil die Kamera noch ein Weilchen zögert. Wie sie Uraltvordereinstellungen äußern, ohne mit der Wimper zu zucken. Wie sie freundlich Körbe erteilen und dann ohne Hohn in der Stimme sagen: "Wir sehen uns!". Wie sie schlechte Scherze machen und über die schlechten Scherze der anderen lachen. Da sagt der erwachsene Sohn, es freue ihn, sie auch kennenzulernen. Sie steht ihm erstmals gegenüber und ist die ehemalige Geliebte seines Vaters.
Wieso schau ich so einen Scheiß? Einmal hatte ich die Entschuldigung, mit jemandem gemeinsam zu schauen und abzulästern. Aber heute ist es nur Faulheit und Unwille ins Bett zu gehen, obwohl ich morgen wieder am liebsten in den Arbeitstag hinein schlafen würde. Bäääääh! Andererseits ist morgen Nachmittag vielleicht ein netter Nachmittag.
Das Leben geht weiter.
Guildenstern - 12. Nov, 21:35
Wieder mal etwas, das gleichzeitig blöd und sehr schön ist. Na ja, genau genommen, ist ein Aspekt dieser Sache schön, und ein ganz anderer ist sehr doof, aber weil ich nicht nur einen nehmen kann... Ich hab wegen einer Terminänderung etwas bekommen, was ich nicht zu hoffen gewagt hatte, nämlich eine Massage bei ihrem Kollegen. "Ja, dann schau ich einmal, ob bei Tom noch was frei wäre." Äh, äh, äh, ja, äh. Diese Hände, die dich berühren und dich augenblicklich zu Butter werden lassen. Diese Hände, unter denen du nur noch Wohlgefühl spürst. Diese Hände, die effektiv und doch so sanft sind.
Und schon während des Schreibens vergesse ich wieder den negativen Aspekt: die neue Terminkollision. Ach, Herrje! Muss ich nun Repressalien fürchten? Muss ich anderorts nachlässig erscheinen? Ich nehm's in Kauf.
* Name v. d. Red. ... alles klar?
Guildenstern - 11. Nov, 22:03
I'm either unravelling or coming to sense. Either coming undone or coming to. Which one is it?
Guildenstern - 10. Nov, 21:49
Erkenntnis zum Tage, sehr erschütternd: Ich liebe und ich brauche Ordnung. Darum habe ich z.B. meine Videoaufnahmen in einem Heft verzeichnet. Damit mir aber nicht einmal fad wird, wenn ich alles geordnet habe, sabotier ich mich selbst und halt ein katastrophales Chaos, damit das Potential zum Ordnunghalten immer da ist. Wo wäre denn da die Herausforderung? Und wo ist jetzt mein Leben?
Guildenstern - 30. Okt, 20:07
Endlich mal wieder eine Sendung mit Inhalt! Und das zu einer akzeptablen Zeit! Gut, dass jetzt der Konstantin Wecker sprechen darf und sicherlich mehr zu sagen hat als so mancher anderer Künstler oder Prominenter, ist sicherlich mein Hörglück. Trotzdem ist diese Sendung mehr wert als noch so ein Abendshow-Treffpunkt-zwischen-sieben-und-zehn-Verschnitt.
Guildenstern - 29. Okt, 19:26