Rerun of Gilmore Girls. Zur Erinnerung: Es ist Winter in Stars Hollow. Jess kommt zurück, um sein Auto zu holen und sich mit den meisten zu kabbeln. Nach ein paar aufwühlenden Begegnungen mit Rory, die gleich wieder mit "Bin schon weg!" enden, kommt es zu einer erheiternden und doch ergreifenden, mitnehmenden Szene, in der Rory verlangt, er solle doch endlich sagen, was er sagen wolle. Schließlich habe sie, nachdem er einfach abgehauen war, ein Jahr damit verbracht, über ihn hinweg zu kommen.
Rory: Was hast du mir zu sagen?
Jess (nach langem Zögern): Ich liebe dich.
Sagt's, dreht sich um, hüpft ins Auto und braust weg.
Ich früher: Aaaww! Wie romantisch! Er mag sie so sehr! Aaww! Da ist noch Potential! Aaww!
Ich jetzt: Aha! Und da wundert es noch irgendjemanden, dass er nicht Beziehungsmaterial ist? Welcher Mensch würde es wohl gut finden, wenn einem jemand seine Liebe gesteht und dann richtig verantwortungsvoll abbraust? Inwiefern ist das denn toll? Da spricht durchaus dieselbe Person, die noch vor einem Jahr mit Freundinnen scherzte, dass so jemand wie Jess interessanter sei als Dean, weil er verwegener ist. Ja, schon. Aber inwiefern ist das toll, wenn er abbraust? Mein wünschenswertes Niveau von innerer Zerrissenheit, Kampf mit irgendetwas, Schwierigkeiten und dementsprechendem schwierigem Verhalten ist im letzten Jahr gesunken. Bin ja kein Fußabstreifer! Kein Wohlfühlkuschelkachelofen!
Guildenstern - 10. Okt, 21:04
Christian Bale
Weil er so intelligent, so sensibel, so weich und so stark ist. Weil er kein Macho ist, sondern nur wahnsinnig gut und wahnsinnig fesch. Oh me oh my!!
Guildenstern - 10. Okt, 21:01
Joachim Löw
Weil er einfach so sophisticated und down-to-earth at the same time und so verflixt schön anzuschauen ist. Fesch, männlich, kräftig, zart.
Guildenstern - 10. Okt, 20:59
Eben im Fernsehbeitrag gehört: "...in seiner Osteuropa-Triologie." Ja, richtig: Triologie. Mir scheint in letzter Zeit vermehrt, dass Leute sich öffentlich was sagen trauen, die nicht wirklich viel Wert legen auf oder viel Zeit investieren in klare und klar formulierte Gedanken. Also wirklich, Triologie!!
Guildenstern - 10. Okt, 20:56
"They were each hermetically sealed against the world, hungry to taste it yet terrified to let it in in case it revealed their inherent childishness, unworldliness, uncoolness."
Jewell, Lisa. Vince & Joy. London: Penguin Books, 2005. p 472
Guildenstern - 9. Okt, 11:45
Von der Internetseite des ORF, orf.at, 8.10.08, 19:30:
Eine weitere von Haider und Strache geplante Maßnahme soll die Gründung einer überparteilichen Plattform "SOS Demokratie" sein. Persönlichkeiten aus allen politischen Lagern seien eingeladen, für einen Ausbau der direkten Demokratie sowie der Minderheitenrechte einzutreten.
Noch Fragen? Oder ist eh alles klar? Die Dreistigkeit, die Unverfrorenheit, die Chuzpe sind eigentlich zu erwarten gewesen, aber dann für eine außer Sichtweite der rechten Grenze Angesiedelte doch atemberaubend hässlich. Man fühlt sich außerdem an eine schlimme Klasse erinnert, in der zwei, drei Verhaltenssorgenkinder sitzen, die man wohlwissend nie in den Griff kriegen wird, weil sie wiederum wissen, dass sie, was Listen und Tücken betrifft, den Lehrern um Längen voraus sind und sich mit Tricks einfach immer wieder auch den einen oder anderen Bewunderer unter den Mitläufern in der Klasse verschaffen können. Obwohl man an das Gute im Menschen glaubt, ist man von den Abgründen, die man in den Augen dieser Schüler sieht, entsetzt, ob ihrer fassungslos.
Guildenstern - 8. Okt, 19:25
Ach, warum nur ist es so schön, wenn man ein solches Kompliment bekommt? Er sagt es, und es bedeutet was, obwohl er kein bestimmtes Interesse verfolgt. Nein, es bedeutet was, gerade weil er kein bestimmtes Interesse verfolgt. Interessant ist, dass ich trotzdem Misstrauen hege, mir denke, das ist doch ein Mann, das kann nicht rundherum stimmig sein. Systemimmanent. Andererseits glaub ich wirklich schon an das Wirken einer Kraft, die uns (zumindest jetzt) Seite an Seite gestellt hat. Ein heterosexueller Mann, den ich im Grunde bloß oberflächlich kenne, den ich kennenlernen kann, von dem ich viel über meine eigenen Einstellungen, Vorurteile und Vorverurteilungen lernen kann. Er hat aus einem mir noch nicht gänzlich klaren Grund Interesse daran, sich mit mir auszutauschen, und das nicht bloß, weil er dann alle paar Wochen dann unser gemeinsames Hobby mit mir ausüben kann, denn da würde er ja bloß alle paar Wochen was von sich hören lassen. Kann es sein, dass er mich einfach als Mensch interessant findet? Und mich dann obendrein noch hübsch findet? Ein Kompliment anzunehmen, wenn es daherkommt, ist auch nicht immer leicht.
Guildenstern - 6. Okt, 14:29
Sonntag Nachmittag, ein kurzer Zug. Hallo??? Ein kurzer Zug? Gut, kann man ja nicht vorhersehen, dass da ein paar vom Wochenende zurückfahren, noch dazu auf einer IC-Route. Das wär ja noch zu ertragen gewesen. Der erste Großraumwagen, in den ich trete, riecht wie eine Jungenturngarderobe und ist so feucht wie ein Schwimmbad. Hallo? Ich mein, hallo??? Ist da nicht so was wie ein Thermostat, mit dem man das alles etwas besser regulieren könnte? Ich will nix wie schnellstens durch, wenn's sein muss, auch in ein kleines Abteil. Aber nix da. Es staut. Zwei Leute hinter mir eine Telefonunterhaltung: "Ja, ich bin eh im Zug, ich bin einen Wagen hinter dir. Aber ich bin im Zug im Stau. Es geht nichts weiter." Und was ist der Grund? Schwer auszumachen in dem Durcheinander fröhlicher Frauengesichter. Aha, es tut sich mir eine Erkenntnis auf. Die hatten Plätze reserviert und müssen nun die Plätzebreitsitzer vertreiben. Die Zeit, die es dauert, bis alle sich entschieden haben, wer wann wen vorbeilässt und wo seine Tasche verstaut, ist jedoch gigantisch. Ob die realisieren, dass es außer ihnen noch jemanden gibt? Ein Herr fragt mich: "Gehören Sie auch da dazu?" Ich verneine vehement. (Nichts gegen Gruppen von gemeinsam verreisenden Frauen, bin ja auch oft so eine, aber die Umständlichkeit ist schon leicht ärgerlich.) Ich wollte da nur schnell durch. "Sie können aber meinen Platz haben, ich steig in ... aus." Ach, ja, genau, wir sind ja gleich in der nächsten Stadt. Sind schon fast eine Viertelstunde unterwegs. Dass ich mich dann im Feuchtbiotop niederlasse, ist auf Resignation zurückzuführen. Dass ich die lautstarken Terminvereinbarungen der Reisetruppe aushalte, ist nur auf meine gute Lektüre zurückzuführen. Soll ich heute noch bei Vince & Joy weiterlesen? Hmm, 200 Seiten werden sich heute aber nicht mehr ausgehen. Darn. :o)
Guildenstern - 5. Okt, 20:44
Da lag ich am Behandlungstisch und hatte von der ersten Berührung an das Gefühl, dass da ein anderer Typ Mensch zu Werke war als meine Physiotherapeutin. Er schien sensibler und ganzheitlicher. Er traf von Anfang an ununterbrochen die richtigen Punkte. Der Fluß meiner Glückshormone wollte überhaupt nicht aufhören.
Da kam mir die Erkenntnis: Ach, was bin ich doch für ein Trottel! Nur weil ich jämmerlich erfolg- und ergebnislos auf den Mann meiner momentanen Hoffnung wartete, verpasste ich einen Termin bei Mr. Tenderhand. Welche Idiotie! Ich bringe mich eines unerreichbaren Mannes wegen um die schönsten Seiten des Lebens! Welche Idiotie!!! Und doch zieht es mich magisch in seine Nähe. Welche Idiotie!!!!
P.S.: Warum genau hat mir das Leben nach der erfolgreichen Überwindung seines Lächelns einen Riesenbatzen Hoffnungsanlass gegeben? Wie war das?
P.P.S.: Trotz rein gesundheitlicher Natur der Berührungen wurde mir klar, dass ich von jemandem angefasst werden und mit jemandem Arm in Arm sein will.
Guildenstern - 2. Okt, 19:15
"Männer, die auf ein Podest gestellt werden müssen, sind meist furchtbar anstrengend, und die anderen brauchen das nicht."
B., seines Zeichens Cousin von C.
Guildenstern - 1. Okt, 12:21
Nicht immer ist Radio so schön, wie es die Wise Guys besingen. Manchmal dringt auch etwas wie das an die kaum munteren Ohren um halb sieben Uhr morgens: "Ja, wer hätte das gedacht, damals, dass dieses Jahrzehnt, die Achzger, mal ein Kultjahrzehnt würden!"
Selten so gebrüllt. Wer hat sie denn bitteschön zu ebendiesem erhoben? Ward das nicht ihr selbst, liebe Radiomacher?
Guildenstern - 1. Okt, 12:16
"Love Somebody" (Robbie Williams)
Klingt nach romantischem Lied, ist aber zutiefst niederschmetternd und aufbauend zugleich, geht durch die Venen, lässt einen nicht mehr los. Hat mich den ganzen Tag über mit seinem Hang zur Depression geprägt. Nach der eigenartigen Nichtbegegnung ließ es mich dann gar nicht mehr los. Song played in a circle that never skips a beat.
Guildenstern - 30. Sep, 19:02