Parents, parents-to-be: Don't ever rob your children of the chance to smell candles. It can be the best highway back to childhood memories when they're grown up. How do I know? I might ask the candle next to me...
Guildenstern - 6. Jan, 21:25
Die seltenen Momente, in denen Fernsehen ernsthaft und beabsichtigt zum Lachen ist, werden von "Wir sind Kaiser!" beinahe verdoppelt. Und jetzt bin ich mir auch sicher, was der einzige sichere Weg zum gewissen Etwas ist: Genialität.
Guildenstern - 3. Jan, 22:34
Ridiculously happy. The kind where you pull your sofa blanket over your mouth up to your nose to keep you warm and to put your hands to your chin. The kind where you go "aaaaaargh" and "uuuuunn" because your insides knock. The kind that only such a movie can produce. Music And Lyrics has now officially been admitted to the C Hall of Favorite Movies. The humor is hilarious. The music is touching. Mr. Grant's accent is downright adorable, not to mention his timing. I've welcomed him back into the row of definitely watchable and to-root-for actors. Yet the icing on the cake is how I've seen myself in Ms. Barrymore's character. Jerry Maguire, you're about to be thrown off the pedestal.
Guildenstern - 2. Jan, 18:34
Man hofft seit immer, dass mal einer des Wegs kommt, den man auf den ersten Blick erkennt. Und dann sagt einer: "Alles hat seine Zeit!" und man fragt sich, könnte er wohl uns meinen, obwohl er uns noch nicht kennt, aber weil er weiß, dass wir passieren werden?
Ich glaub, ich hab es mit den Ohr'n,
Freund Marius hat sein Herz verlor'n.
Guildenstern - 19. Dez, 23:28
Und nachdem ich die Leser eventuell mit dieser Bildschlagzeile gefangen habe, darf ich tatsächlich auspacken. Es gibt unglaublich viele Lehrer, die selbstkritisch behaupten: "Warum beschwere ich mich eigentlich? Es ist so ein schöner Beruf, ich habe so viele Freiheiten, wie ich mir meine Arbeit einteilen kann, was ich machen kann, wie ich es den Schülern beibringen kann." Es gibt unglaublich viele Lehrer, die noch selbstkritischer behaupten: "Wir sind doch eigentlich wie die Schüler - wir lesen Aufgaben nicht genau, wir versäumen Termine, wir jammern ab dem ersten Schultag den Ferien hinterher und zu den nächsten nach vor."
Nachdem wir das mal hätten, und ich widerspreche auch gar nicht, darf die andere Seite Gehör bekommen. Es gibt ganz einfach so vieles an diesem Beruf, das so unglaublich niedere Instinkte weckt, solchen Unmut und Hass hervorruft und solch blankes Entsetzen auslöst, dass selbst die gehobene Standardsprache auf der Strecke bleibt und man nur noch sagen kann: Es ist zum Kotzen. Was macht der gewöhnliche Lehrer jedoch, anstatt ebendies zu tun, vor Schulleitung, Eltern, Politik, Gesellschaft? Er schluckt runter, jammert den Kollegen vor, ist bis zu den Ferien grantig und hat eine Sekunde nach Überschreitung der Ferienhalbzeit bleierne Schwere in den Gliedern, vor allem aber im Gemüt.
Der Lehrer (und natürlich auch die Lehrerin, eine solche welche ich bin) hat das große Vergnügen, an vielen Seilenden zu hängen. Es ist dies tatsächlich ein Vergnügen, wenn es Abwechlsungsreichtum und Einfluss bedeutet. Es ist abwechslungsreich, wenn man mal mit Kindern, mal mit deren Eltern zu tun hat, wenn man die Realität der Unlust aller mit dem Ideal der Lernlust und den Theorien unzähliger Lernforscher ausbalancieren darf. Man ist einflussreich, wenn man die Bilder, die Werte, die Haltungen kleiner und größerer Zöglinge bereichern und prägen darf, auch mal Erfahrung weitergeben darf, die nicht im Buch steht, die Interaktion lebendig macht. Wer spricht nicht heute noch von diesem oder jenem, das man sich von jenem oder einem anderen Lehrer gemerkt hat?
Helle Seiten verschwinden schnell - man sagt nicht umsonst, es braucht fünf Mal Lob für einmal Tadel -, wenn an allen Enden gezogen wird, die Sehnen und Gelenke eines Lehr(er)körpers zu reißen drohen und dann noch die Schuldkeule des Untergangs der Zivilisation, wie wir sie kennen, gleich einem deus ex machina in reverse, von oben auf die Köpfe zugerast kommt.
Wer wie ich so gebaut ist, dass der Leidensdruck unglaublich groß werden kann, bevor man handelt, weil man eher den schiefen Blick anderer als das eigene Unglück fürchtet, braucht unter Umständen mehrere Jahre, um sich nicht nur insgeheim einzugestehen, dass es der falsche Beruf ist, weil man nicht Don Quixote ist.
In Ländern, in denen die Anwärter Schlange stehen, um endlich in den Schuldienst zu dürfen, haben Gehende wenig Chancen auf Gehör, ihr Echo verhallt im All. Wenn es so ist wie hier, wo man händeringend nach Fähigen und Willigen sucht, verstehe ich nicht, dass man nicht mit geballter Kraft dem System einen Stups gibt, indem man sagt: NICHT MIT MIR. SO NICHT MIT MIR. Wir können weiterreden, wenn etwas geändert wird.
Was könnte man denn nun ändern?
* Die Verantwortung muss jenen gegeben werden, die sie tatsächlich haben. Dazu gehört, dass die Verantwortung für ein gutes Lern- und Arbeitsklima nicht eine Sache von Schulverhaltensregeln ("Wir respektieren uns gegenseitig und grüßen uns auf den Gängen," et f*ing cetera.), sondern eine gesellschaftliche ist. Wer in der Familie lernt, dass "lesen sowieso nur blöd ist, lernen überhaupt, ich will sowieso nur abhängen und nicht denken", der glaubt das auch. Wer in Radio, Fernsehen, Zeitungen, von Plakatwänden und über "Mundpropaganda" hört: "Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut," dem wird systematisch die Wertschätzung nicht unmittelbar geldwertrelevanter Inhalte und Beschäftigungen ausgetrieben.
Die Verantwortung für Verhaltenserziehung liegt bei den Eltern, jene für soziale Erziehung, für Arbeiten und Lernen in der Gruppe natürlich bei den Lehrern. Die Verantwortung fürs Begreifen liegt bei den Lehren. Äh, Fauxpas cardinal: Irrtümlich den vorherrschenden Duktus übernommen. Die Verantwortung fürs Begreifen liegt natürlich bei den Schülern. Gottgleiche Hirnchirurgen sind wir nicht. Wissens-Mc-Drive-Arbeiter sind wir auch nicht.
* Anstrengung muss belohnt werden. Wenn die Gesellschaft mault, weil Lehrer Ferien haben, wenn die Gesellschaft den Lehrern erwidert, diese hätten nichts zu jammern, weil sie ein Viertel des Jahres frei hätten, dann muss ich psychologisch-mathematisch korrigieren: Lehrer laufen sich physiologisch-mental-energietechnisch zugrunde, leben haarscharf über dem Niveau, unter dem man einklappen und sich eingraben lassen könnte und brauchen die Ferien, um sich zu erholen. Bei einer Woche braucht man erst gar nicht anzufangen. Nach dem ersten Abend, dem ersten Ausschlafen ist die Freude über "unterrichtsfrei" schon wieder dem Blick nach vor gewichen. Wenn die Erholung jenen Punkt erreicht hat, an dem man von "poah, ich fühle mich wieder wie ein Mensch" sprechen kann, schaltet man die Kaffeemaschine für den Montagskaffee an und spült den Grant hinunter. De facto hat ein Lehrer also zwei Wochen Urlaub im Jahr, weil er seine Zellen drei Wochen lang aufpäppeln muss, dann wieder Freude und Privatleben haben kann, dann den Blick wieder nach vor richtet. Zwei Wochen, und dann hat man ja auch nur zwei halbe Tage in der Woche frei. Samstag Mittag beginnt die Schwerkraft von Montag Morgen schon zu wirken.
Wenn man also den Lehrern etwas neidet (der Kreis zu Punkt eins schließt sich), kann man ja etwas tun: Man passt die Arbeitszeit jener aller nine-to-five-Arbeiter an. Da sehe ich leider massig Probleme des Wegs rollen. Wer findet die hunderttausend Lehrer, die dann benötigt werden, um die jetzigen Stunden, die dann der Arbeitszeitregulierung zum Opfer fallen, zu halten? Und wer bringt der Tourismusindustrie und dem Gott Wirtschaft bei, dass die Eltern nicht auf Urlaub fahren können, weil leider zwischen Weihnachten und Silvester Schulaufgabe ist, der Gründonnerstag mit dem Theaterworkshop belegt und die nachwachsenden Berufstätigen leider alle psychisch gestört sind, weil sie nicht Kinder sein und Ferien haben dürfen, sondern 47 Wochen im Jahr in der Schule sind?
Wenn nun jedoch dieses System der Burnout-ist-mein-Abendbrot-Berufsgruppe beibehalten wird, muss es um vieles besser honoriert werden, was Lehrer leisten. Manches kann mit Geld kompensiert werden. Geld auf dem Gehaltsscheck, Geld, das in kleine Klassen, gute Ausstattung, weiß man alles, investiert.
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Guildenstern - 19. Dez, 16:26
Woher weiß ich, dass es diesmal nicht wieder so ist, dass ich nur loslassen kann, weil jemand - in weiter Ferne - in meinem Bewusstsein wartet? Woher weiß ich, dass ich mich in Freiheit befinde? Woher weiß ich, dass eR nicht meine neue Hoffnung, sondern nur der Wegweiser aus dem Jetzt heraus ist? Vielleicht ist es ja auch gar nicht so, vielleicht stelle ich mich innerlich auf die nächsten Jahre ein, die es dauert, bis wir uns treffen, vielleicht ist er jener, von dem ich träume, der wundersamerweise noch alleine ist, weil er mir noch nicht begegnet ist. Vielleicht ist es aber auch gar nicht wichtig, weil ich halt einfach losgelassen habe und der Grund dafür egal ist. Ich habe losgelassen, was ich daran sehe, dass ich nicht mehr hinfahren will, um ihm zu zeigen, dass ich losgelassen habe. S'isch einfach a so.
Guildenstern - 18. Dez, 22:32
Ein seltsamer Tag! Hin und her gerissen zwischen Unzulänglichkeit, Genervtheit und Hingerissenheit. So mag ich Schule: Alle sind aktiv bei einer netten Sache, die Gesamtatmosphäre entstehen lässt, und sogar unsympathische Schüler sind erträglich, gar nett. Man findet nette Sachen, man ist gut gelaunt. Dann macht man einen Schmäh und scherzt mit Ko, dreht sich um und schaut in A.s blitzende Augen. Was ist es nur an einem, dass man anscheinend gerade dann Aufmerksamkeit bekommt, wenn man toll gelaunt und natürlich (obwohl?) ist? Man fühlt sich in der Leichtigkeit des Moments bestätigt und ermuntert. Doch in der erst eineinhalb Tage alten neuen Grundstimmung holt einen das nicht vom gar nicht mehr so wackeligen Sockel der Unabhängigkeit, nein, Selbstbestimmtheit, nein, Einigkeit. No man can replace me.
Guildenstern - 18. Dez, 19:49
Mein Herz rast, und doch nicht. Die Erkenntnis durchdringt meine Poren: Du hast zu mir gesprochen. Du bist da. Wen ich suchte, war ich.
Can we bring yesterday back around? Cause I know how I feel about you now. ... I let you down. ... I know you're the one.
Ja, ich bin's. Und du bist da. (Goose bumps)
Guildenstern - 17. Dez, 01:03
Zwei volle Stunden feinstes Telefongespräch - kann ein Abend Besseres beinhalten?
Guildenstern - 14. Dez, 21:33
Was mich vor einigen Jahren schier in den Wahnsinn trieb, hat sich erhalten und doch die Gestalt geändert. Fehler, die sich systematisch durch Köpfe ziehen und nicht und nicht herauszukriegen sind und doch katastrophale Denkfehler sind (wenn man mal so ein Klauber geworden ist), ändern nur ihre Kleider. Da war mal funny. Alles war funny. The party was funny. The film was funny. (Yes, indeed quite possibly so.) The Tokio Hotel concert was funny. (Er, yes, I guess it would have been hilarious for me, once I had gotten past the nausea and the headachte. Yet, I think the girl in question might have had something else in mind.) Funny, funny, funny. Da fällt mir eine wahnsinnig tolle Zeile aus "Petrified Man" ein: "Funny ha-ha or funny peculiar?" Kann man es besser sagen? And, my dear former students, as I've endlessly tried to tell you, "fun" is not an option here.
Das Grauen hat mich wieder ereilt, diesmal in Gestalt des Beispiels. Wenn beispielsweise einer der Schüler etwas, beispielsweise etwas Gutes, sagen will, dann, z. B. besonders dann, werde ich stocktaub, zum Beispiel beim Lesen dann halt blind, vor lauter Beispielbäumen, in denen der Sinnwald versteckt ist, beispielsweise... ah, you'll get the point. For example.
Guildenstern - 12. Dez, 03:11