Deplatzierung, Umstellung, Veränderung. Vieles relativiert sich im Laufe der Zeit. Die Normalen werden attraktiv, die Attraktiven werden hohl, Bekanntschaften werden Freundschaften, Verliebtheiten werden Abbilder.
Guildenstern - 28. Jan, 14:19
I like the double entendre of someone being "cocksure".
Guildenstern - 24. Jan, 20:32
We should go there slowly
running is a waste of time
time you need to ease your mind
(Sascha)
Guildenstern - 10. Jan, 21:32
Ob es wohl einen Namen für jenes Phänomen gibt, dass man - also ich - einem Umstand, einer Phase, einem Erlebnis, einer Erzählung, was auch immer, am liebsten einen Titel, eine Überschrift gibt - also gebe - und an der Vollendung dieser feilt, als ginge es um den Booker Prize, und sich wie eine Schneekönigin über Wortspiele, Andeutungen, andere Stilmittel freut? Ist das pathologisch, oder ist es nur eine Variante eines der wichtigsten Dinge im Leben: ihm - dem Leben - einen Namen geben? Eskapismus? Tiefgang?
Guildenstern - 8. Jan, 22:32
Wie man erfolgreich blöd wird:
Man denke sich, ach, so nebenbei schaue ich mir die Chartshow an, ich nehme sie ja eh nicht ernst. Vielleicht ist ja irgendein Fuzi Interessantes dabei. Man irrt. Man bemerkt jedoch, welch ein Mist in Deutschland produziert wird, und wie er dann auch noch bejubelt wird. Sämtliche Frauennamen durch? Ach, bleiben ja Züge nach nirgendwo, Enziane, Wesen ganz in Weiß und ach so viel mehr ...
Beim nächsten Mal bleibt der Fernseher ab, und ich bleib bei meiner Musik, z.B: "Da war ein Blickkontakt, da hat was eingehakt." (Wieder mal ein Nebengedanke - wie alles begann, not my words.)
Guildenstern - 6. Jan, 22:12
Nach vier Tagen weiß man, ob jemand ein Lebensmensch ist. (Falls sich da jemand wiedererkennt, dies entspringt tatsächlich nicht meinen Gehirnwindungen.) Nach vier Tagen im neuen Leben kann ich schon sagen, es lebt sich besser und schöner so. Leider bin ich noch nicht vor Schmerzen gefeit, aber, hey, sollte das Leben schmerzfrei sein?
Stufe 1: M erweckt Dornröschens Glauben.
Stufe 2: C erweckt Dornröschens Herz - Keller bis Dachboden
Stufe 3: Dornröschen trinkt lieber Kaffee als Märchentrunk und besinnt sich auf ihre Selbständigkeit. Mann? Schön und recht, aber nichts wird erzwungen, und Prinzen braucht es sowieso nicht zu geben.
Und in der Reihe "schöne Filmzitate" diesmal: Sarcasm is anger's ugly cousin.
[Anger Management. Btw, NO ONE can say it as smoothly as Jack Nicholson!]
Guildenstern - 3. Jan, 21:49
Was ich in diesem Jahr gelernt habe:
- Die größte Hürde ist, with hindsight, nicht die größte Hürde gewesen.
- Der Wille alleine hilft gar nichts.
- Manchmal muss man alleine sein.
- Man kann trotz besten Wissens über das Leben anderer im eigenen Leben einen Macho für einen Sensiblen halten.
- Die besten unerwarteten Begegnungen finden im Zug und an der Kassa im Drogeriemarkt statt.
- John Lennon's Satz (Life is what happens while you're busy making other plans.) stimmt wirklich. Und oft heißt er, dass das, was wir an einer Begegnung für nebensächlich halten, uns das ganze Leben begleiten wird. Ich habe zwar keine Herznahrung, aber einen künstlerischen Impuls erhalten. Und Peter Gabriel ist in meinem Herzen unauslöschlich geworden, weil er, als er sich dort auszubreiten begann, sich als Liebling jemandes anderen entpuppte.
- Jede Generation verehrt von Neuem das beschissenste Weihnachtslied aller Zeiten - "Last Christmas" - dabei IST ES KEIN WEIHNACHTSLIED!!!
- In meinem Blog schaffe ich es sogar, Schimpfwörter zu verwenden.
- Es gibt keinen Sehnsuchtskalender von Wien.
- Gemeinheiten können einen auch unaufgefordert treffen.
- I simply want someone who gets me.
- Peinlichkeiten schaffen manchmal den Mut für wirklich Wichtiges.
- Nach innen bin ich ca. hundert mal so beeindruckt und berührt, wie ich nach außen scheine.
- Nicht alle verstehen, dass es nicht reicht, wenigstens eine Arbeit zu haben, wenn sie einen eher überrollt und ersäuft als erfüllt.
- Man kann von der Metropole in die Provinz gehen und trotzdem glücklich sein. Man kann sich dabei allerdings von Verliebtheit irreführen lassen.
- Nicht alles, was zusammengehört, kommt zusammen. (Warum Christopher? Warum nicht Luke? Ich gehörte ja auch bei Sex And the City schon zur "Warum um alles in der Welt Big?"-Fraktion.)
-
Ein Ereignis mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Millionstel kann auch eintreffen.
- Manches versteht man noch einmal, auch wenn man es schon lange verstanden glaubte.
- Manche Leute glauben auch nach vierzehn Jahren noch nicht, dass ich wirklich keinen Alkohol mag.
- Es gibt einen Ort auf dieser Welt, an dem man mit einem Mountainbike zur Welt kommt.
- Mein Lieblingsgedicht ist auch das Lieblingsgedicht von John Irving. Diese Entdeckung war ein Gänsehautmoment von unvergleichlicher Intensität.
- Wenn man nicht mehr fernsieht, bemerkt man, dass man nichts verpasst.
Guildenstern - 30. Dez, 19:28
Ich will den Konventionsbruch brechen und einen Jahresrückblick machen.
Jänner
Na ja, jeder braucht erst mal einen Anlauf.
Februar
Erste Reise alleine getan, von der ich auch niemandem erzählt habe. Der Zufall hilft mir, den zu treffen, den ich treffen will. Erste Kontaktaufnahme hat Wartezeit zur Folge (bis dato ohne Ende).
März
Werde von der Zuseherin zur Akteurin. Die Begegnung ist wie ein Bad in Leben.
April
Eine Reise nach Köln und eine Rückkehr mit Umweg über Wien verändern mein Leben (noch weiter). Erstens: keine Geldsorgen mehr. Zweitens: dafür Liebeskummer - er hat schon jemanden. Bin zwei Jahre zu spät.
Mai
Der Tod nimmt O.
Mein lebensverändernder Moment vom April wird öffentlich, aber zu spät für O.
Juni
Weiteres Ringen um Vergessen von M.
Juli
Arbeit zu Ende!!
Urlaub. Erste Reise nach Asien. Treffe in Singapur nach sechs Jahren L. wieder. Toll, als hätten wir uns eben erst verabschiedet!
Neue Arbeitsstelle bekommen - schon wieder ist jemand auf meiner Seite!
August
Wien, Wien, Wien! Habe mich in Wien verliebt.
September
Übermut bringt mich zurück in die Gegenwart Ms, um mir zu zeigen, dass Verdrängen nicht gleich Aufarbeiten und darüber Hinwegkommen ist.
Neue Arbeit begonnen, mitten in ein neues Leben gesprungen.
Mich in Cs Gegenwart seltsam anders gefühlt, Cs Augen in meinem Bauch gefühlt - "Dabei ist er doch gar nicht mein Typ!" -, schließlich von der Welle erfasst: Kann nicht mehr leugnen, dass ich v bin.
Oktober
Überarbeitungsphase eins.
Langes Auf, steiles Ab, doch langsam wieder steigende Kurve mit C.
November
Überarbeitungsphase zwei.
Langes Auf, steiles Ab, doch langsam wieder steigende Kurve mit C. (Ich wusste nicht, dass so viel Hoffnung in mir ist.)
Dezember
Überarbeitungsphase drei.
Ständiges Schwanken zwischen Aufgabe und Abwarten. Kann dann doch nicht so einfach aufgeben, was ich für das Beste meines Lebens halte.
Dann: Was ich für einen harmlosen Abend halte, führt mich zurück in die Sphäre Ms. Scheiße! Bin nicht ganz zurück, bin aber zwischen C und M. Muss mich zwar nicht entscheiden, weil mich eh keiner will, fühle mich aber trotzdem - lebendig!
Guildenstern - 29. Dez, 21:45