Meine Nulllinie
Im Grunde mag ich mich ja. Ich mag mich sogar so, wie ich bin. (Raum für Veränderungswünsche ist ja trotzdem.) Ich mag sogar einige meiner Macken. Ja, auch dass ich eine Frau der Extreme bin - und diese Extreme oft noch durch eine Lupe wahrnehme. (Und dann wundern sich manche, inzwischen schon viel weniger, warum ich keinen Alkohol trinke. Ja, warum sollte ich denn meine Empfindungen intensivieren?)
Doch wenn das ganze Leben einer Achterbahnfahrt gleicht, beschleicht einen irgendwann der Gedanke, dass einem die Mitte fehlt. Das Zwerchfell. Und das Zwerchfell der Seele. Die Mitte besteht nicht aus festen Bauchmuskeln, wie einem in BBP-Kursen gerne weisgemacht wird. Die sind wichtig, aber die sind nur außen.
Wenn einem etwas fehlt und man nicht ganz gaga ist, geht man auf Suche. Wo ist meine Mitte? Wo und wie finde ich sie? Beim Publikum? Auf der Bühne? Beim Textverfassen? In der Anerkennung meiner Freunde? In der Anerkennung eines einzigen Menschen? Nicht vielleicht doch zuerst mal in meiner Anerkennung meiner selbst?
Ein Leben auf der x-Achse wäre tot. Doch hin und wieder will ich mich auf einer Nulllinie weiterbewegen, die mich nicht auf Endorphinen Walzer tanzen lässt, die mich aber auch nicht in ein Loch aus Jauche und Teer fallen lässt. Ich liebe grundsätzlich das Fliegen, das mich tragen Lassen auf den Lüften meiner Welt, auch das Hochklettern aus den schwärzesten Tiefen. Aber hin und wieder würde ich gerne alles für ein bisschen Mittelmaß eintauschen. Einen Tag lang. Eine Stunde lang.
Dann würde ich meine Superlativ-Macke liegen lassen. (Beste Idee!) Und meine Zitatenfreude in die Schatztruhe legen. ("Don't write with anyone looking over your shoulder.")
Funny thing: Ich glaube, ich habe etwas zum ersten Mal im Leben geschafft. Obwohl dieses Attribut unwichtig ist. Auch ist es nicht sicher, denn schon so oft bin ich aus dem einen Canyon auf den nächsten Gipfel geklettert. Heute bin ich nur an den Rand des Canyons gekommen. Hier gedenke ich ein Weilchen zu bleiben. Das erste Mal, seit ich mich erinnern kann, habe ich jemanden abgelegt, ohne dafür einen Neuen zu bekommen oder ohne dass ein Neuer seinen Platz beansprucht hätte. Ich hab losgelassen - aber ich hab nicht "einfach losgelassen", denn wenn's einfach gewesen wäre, hätte ich, bei allem Respekt vor meinem Bauch, auf meinen Kopf gehört und schon vor vielen Monaten losgelassen. Nachdem ich gestern feststellte, dass ich diese Gefühle nicht mehr haben will, ging der nächste Schritt über Nacht: Ich bin zu mir zurückgekehrt.
Schön außerdem, dass es am 8.3. passierte, am Internationalen Tag der Frauen.
Changing your life more than any man can do.
(PG)
Doch wenn das ganze Leben einer Achterbahnfahrt gleicht, beschleicht einen irgendwann der Gedanke, dass einem die Mitte fehlt. Das Zwerchfell. Und das Zwerchfell der Seele. Die Mitte besteht nicht aus festen Bauchmuskeln, wie einem in BBP-Kursen gerne weisgemacht wird. Die sind wichtig, aber die sind nur außen.
Wenn einem etwas fehlt und man nicht ganz gaga ist, geht man auf Suche. Wo ist meine Mitte? Wo und wie finde ich sie? Beim Publikum? Auf der Bühne? Beim Textverfassen? In der Anerkennung meiner Freunde? In der Anerkennung eines einzigen Menschen? Nicht vielleicht doch zuerst mal in meiner Anerkennung meiner selbst?
Ein Leben auf der x-Achse wäre tot. Doch hin und wieder will ich mich auf einer Nulllinie weiterbewegen, die mich nicht auf Endorphinen Walzer tanzen lässt, die mich aber auch nicht in ein Loch aus Jauche und Teer fallen lässt. Ich liebe grundsätzlich das Fliegen, das mich tragen Lassen auf den Lüften meiner Welt, auch das Hochklettern aus den schwärzesten Tiefen. Aber hin und wieder würde ich gerne alles für ein bisschen Mittelmaß eintauschen. Einen Tag lang. Eine Stunde lang.
Dann würde ich meine Superlativ-Macke liegen lassen. (Beste Idee!) Und meine Zitatenfreude in die Schatztruhe legen. ("Don't write with anyone looking over your shoulder.")
Funny thing: Ich glaube, ich habe etwas zum ersten Mal im Leben geschafft. Obwohl dieses Attribut unwichtig ist. Auch ist es nicht sicher, denn schon so oft bin ich aus dem einen Canyon auf den nächsten Gipfel geklettert. Heute bin ich nur an den Rand des Canyons gekommen. Hier gedenke ich ein Weilchen zu bleiben. Das erste Mal, seit ich mich erinnern kann, habe ich jemanden abgelegt, ohne dafür einen Neuen zu bekommen oder ohne dass ein Neuer seinen Platz beansprucht hätte. Ich hab losgelassen - aber ich hab nicht "einfach losgelassen", denn wenn's einfach gewesen wäre, hätte ich, bei allem Respekt vor meinem Bauch, auf meinen Kopf gehört und schon vor vielen Monaten losgelassen. Nachdem ich gestern feststellte, dass ich diese Gefühle nicht mehr haben will, ging der nächste Schritt über Nacht: Ich bin zu mir zurückgekehrt.
Schön außerdem, dass es am 8.3. passierte, am Internationalen Tag der Frauen.
Changing your life more than any man can do.
(PG)
Guildenstern - 9. Mär, 23:12