Heiterer Himmel
Es passiert immer unerwartet. Nix mit Stetigkeit. Schon der dritte Tag des Jahres bringt die Erkenntnis, dass es vielleicht doch möglich ist. Aber vielleicht nicht dieses Mal.
Lisbeth und ich schreiten mit kalten Wangen in die Kaffeerösterei, und der Lärm, der sich im akustisch höchst ungünstigen Raum zu vervielfachen scheint, umhüllt uns. Voll ist es. Eine Kellnerin führt uns in den Wohnzimmernebenraum, der etwas leiser ist und wo gerade ein Sofatischchen frei wird. Davor bleiben wir hängen. Lisbeth hat ein bekanntes Gesicht entdeckt. "Hey, hallo, grüß dich." Er hallot zurück. Ich versuche an den diversen Trinkbehältnissen auszumachen, ob er alleine da ist oder ob seine Begleitung gerade auf dem Klo weilt. Die beiden plaudern ein Weilchen, dann stellt Lisbeth uns vor: "Das ist der Flo - das ist die Ronja."
Ich stelle fest, dass ich sehr präsent bin, gut gelaunt vom Spaziergang in der Kälte, von der Gegenwart Lisbeths - die so ein zack-wumm-von-der-ersten-Sekunde-an-sympathisch-Mensch für mich war und ist. Durch meine Nervenbahnen laufen Überlegungen, ob er ein früherer Kollege von Lisbeth ist, nachdem ich heraushöre, dass er auch Lehrer ist. Und ich entdecke den Wunsch in mir, dass er sich zu uns rübersetzt.
Wir nehmen auf dem Sofa Platz. Wenig später tauchen Flo und sein Buch auf und nehmen uns gegenüber Platz. Schön geschickt hat er das eingefädelt, dass er mich, als sie uns vorgestellt hat, drei, vier intensive Sekunden angeschaut hat. Schau, schau! Und danke an sie, dass sie kurz eingeflochten hat, dass sie sich von Datingcafé kennen, aber nicht mehr draus geworden sei.
Ich fühle ein unerwartetes Gefühl im Bauch - und erkenne, dass es ein gewisses Wollen, ein gewisser Ehrgeiz ist, nicht durch den Rost zu fallen. Ein interessanter Typ. Nicht nur Oberfläche. Er liest. Sieht nicht schlecht aus. Ist nicht unsympathisch. Unerwartet.
Nach einem Weilchen bemerke ich, dass der Monitor zugeschaltet wurde und ich die Blaupause über ihn lege. Aber nur kurzfristig, dann bin ich wieder ganz da. Wahrscheinlich ist es so wie schon einmal, dass ich mich nämlich so locker wie noch in in meinem Leben fühle und trotzdem als zurückhaltend und schüchtern ankomme. Aber immerhin fühle ich mich nicht heimlich, still und leise. Ach, und da ist der Wunsch erwacht, ihn wiederzusehen.
Das wird vermutlich nicht passieren. Wie denn auch? Er hat sich einfach verabschiedet. Und ich bin auch so intelligent, nicht einfach anzunehmen, dass er nicht gleich etwas gesagt hätte, sondern später draufkommt, wenn er mich hätte wiedersehen wollen. Vielleicht will ich ihn ja auch gar nicht wiedersehen? Ja, doch, würde ich nicht ungerne. Zumindest könnten wir uns schätzungsweise gut unterhalten.
Das gibt ja Anlass zur Hoffnung. Ganz allgemein. Es gibt anscheinend doch noch mehr als einen interessanten Menschen.
Lisbeth und ich schreiten mit kalten Wangen in die Kaffeerösterei, und der Lärm, der sich im akustisch höchst ungünstigen Raum zu vervielfachen scheint, umhüllt uns. Voll ist es. Eine Kellnerin führt uns in den Wohnzimmernebenraum, der etwas leiser ist und wo gerade ein Sofatischchen frei wird. Davor bleiben wir hängen. Lisbeth hat ein bekanntes Gesicht entdeckt. "Hey, hallo, grüß dich." Er hallot zurück. Ich versuche an den diversen Trinkbehältnissen auszumachen, ob er alleine da ist oder ob seine Begleitung gerade auf dem Klo weilt. Die beiden plaudern ein Weilchen, dann stellt Lisbeth uns vor: "Das ist der Flo - das ist die Ronja."
Ich stelle fest, dass ich sehr präsent bin, gut gelaunt vom Spaziergang in der Kälte, von der Gegenwart Lisbeths - die so ein zack-wumm-von-der-ersten-Sekunde-an-sympathisch-Mensch für mich war und ist. Durch meine Nervenbahnen laufen Überlegungen, ob er ein früherer Kollege von Lisbeth ist, nachdem ich heraushöre, dass er auch Lehrer ist. Und ich entdecke den Wunsch in mir, dass er sich zu uns rübersetzt.
Wir nehmen auf dem Sofa Platz. Wenig später tauchen Flo und sein Buch auf und nehmen uns gegenüber Platz. Schön geschickt hat er das eingefädelt, dass er mich, als sie uns vorgestellt hat, drei, vier intensive Sekunden angeschaut hat. Schau, schau! Und danke an sie, dass sie kurz eingeflochten hat, dass sie sich von Datingcafé kennen, aber nicht mehr draus geworden sei.
Ich fühle ein unerwartetes Gefühl im Bauch - und erkenne, dass es ein gewisses Wollen, ein gewisser Ehrgeiz ist, nicht durch den Rost zu fallen. Ein interessanter Typ. Nicht nur Oberfläche. Er liest. Sieht nicht schlecht aus. Ist nicht unsympathisch. Unerwartet.
Nach einem Weilchen bemerke ich, dass der Monitor zugeschaltet wurde und ich die Blaupause über ihn lege. Aber nur kurzfristig, dann bin ich wieder ganz da. Wahrscheinlich ist es so wie schon einmal, dass ich mich nämlich so locker wie noch in in meinem Leben fühle und trotzdem als zurückhaltend und schüchtern ankomme. Aber immerhin fühle ich mich nicht heimlich, still und leise. Ach, und da ist der Wunsch erwacht, ihn wiederzusehen.
Das wird vermutlich nicht passieren. Wie denn auch? Er hat sich einfach verabschiedet. Und ich bin auch so intelligent, nicht einfach anzunehmen, dass er nicht gleich etwas gesagt hätte, sondern später draufkommt, wenn er mich hätte wiedersehen wollen. Vielleicht will ich ihn ja auch gar nicht wiedersehen? Ja, doch, würde ich nicht ungerne. Zumindest könnten wir uns schätzungsweise gut unterhalten.
Das gibt ja Anlass zur Hoffnung. Ganz allgemein. Es gibt anscheinend doch noch mehr als einen interessanten Menschen.
Guildenstern - 3. Jan, 17:38