Missing pieces
Melancholie, ooh, Melancholie. Sonntagskonzert. Neu und üblich. Enttäuschung, weil im Programm stand: Text und Musik von Frank Sinatra und Ryan Adams. Da erwartete ich ein Medley, aber von Ryan Adams' genialem "New York, New York" war nix zu hören. Wer da recherchiert hat? Sonst: schön und mal weniger schön. Hat mich nicht immer so mitgerissen, wie ich erwartet hatte. Beim letzten Lied standen dann dreimal so viele Männer auf der Bühne, und da war's klar: Es hatte das Volumen, vor allem aber hatten Männer gefehlt. Frauenstimmen alleine oder im Überhang wirken schnell leer. Ich erinnere mich an meine schönste Chorerinnerung. Probe im Hörsaal und dann Aufführung auf der knappen Bühne, äh, Empore in der Kirche. Der Bass im Ohr, fähig, mir sämtliches Unglück der Welt für fünf Minuten wegzusingen, stattdessen nur Glück in meinen Adern fließen zu lassen. Ein Mann, der mich beeindrucken will, hat schon mal gute Startchancen, wenn er hinter mir oder schräg hinter mir steht und mir ins Ohr spricht oder eben besser singt. Es gibt beinahe nix Schöneres auf der Welt als einen Basslauf in meinem Ohr.
Tja, und ein wenig melancholisch bin ich auch deswegen, weil ich im Konzert sitzend an ihn denken musste. Auf einmal vermisste ich ihn doch ein wenig. Ich wollte neben ihm sitzen. Ist es immer so, dass man erst mal zur Ruhe kommen, etwas genießen und dabei dann draufkommen muss, dass man jemanden vermisst? Was hält mein Leben für mich bereit? Wenn ich in drei Wochen in sein Terrain einschneie und ihm vielleicht in den Massen über den Weg laufe, wird das etwas aufwärmen? Wird es peinlich? Wird es etwas beginnen? Vielleicht vermisse ich nur das Schöne im Leben, nicht bloß oder gar nicht ihn.
Nothing good comes easily. When will it come, though?
Tja, und ein wenig melancholisch bin ich auch deswegen, weil ich im Konzert sitzend an ihn denken musste. Auf einmal vermisste ich ihn doch ein wenig. Ich wollte neben ihm sitzen. Ist es immer so, dass man erst mal zur Ruhe kommen, etwas genießen und dabei dann draufkommen muss, dass man jemanden vermisst? Was hält mein Leben für mich bereit? Wenn ich in drei Wochen in sein Terrain einschneie und ihm vielleicht in den Massen über den Weg laufe, wird das etwas aufwärmen? Wird es peinlich? Wird es etwas beginnen? Vielleicht vermisse ich nur das Schöne im Leben, nicht bloß oder gar nicht ihn.
Nothing good comes easily. When will it come, though?
Guildenstern - 23. Nov, 19:50