Hostelkriterium
Manches muss man zweimal kapieren, um es zu verstehen. So zumindest meine Erfahrung, was eine Erfahrung betrifft. Bereits vor eineinhalb Jahren führte mich eine spontane Reise meinem Herzen folgend nach München - tja, die ganze M-Geschichte wurde da unwiderruflich -, wo ich in einer Jugendherberge nächtigte und sofort bei meiner Ankunft erkannte: Die Zeit meiner Jugendherbergsnächtigungen ist vorbei. Vorbei der große Überschwang bei Reisen, der einem die Kraft gibt, den großzügig verteilten Dreck, den knausrig verteilten Raum für jeden Gast und den Diskomfort zu übersehen. Dass ich in der ersten Nacht trotzdem wie ein Baby schlief, hatte wohl eher mit meinem Abendprogramm zu tun gehabt.
Nun habe ich es wieder getan, habe mich, um Geld zu sparen, in einer Jugendherberge einquartiert, noch dazu mit der Erinnerung, dass sie doch recht gut, schön sauber sei. Das allerdings zeugt nur davon, dass nicht nur Absoluta, sondern meistens Relativa bedeutend sind. Mein erster Besuch in der Myrthengasse war mit 17 gewesen, zu ein paar denkwürdigen und trotzdem fast in Vergessenheit geratenen Tagen mit der Schulklasse. Grauslig, mostly. Dann blieb ich wieder dort über Nacht, das war fast sieben Jahre später, und da war ich angetan von der generalüberholten Herberge. Diese Erinnerung hatte mich geblendet. Ich stellte leider diesmal wieder fest: My hostel days are over. Ein Stockbett, das bei jeder noch so kleinen Bewegung knarrt, sodass es einen nicht wundern würde, wenn einen die unten Schlafende killen möchte - obwohl sie, ausgleichend, seeeehr laut schnarchte, sodass sogar mein MP3-Player nicht dagegen ankam. Sanitäranlagen, die einen erschaudern lassen, wenn man irrtümlich irgendwo anstreift. Schon am Beginn einer Nacht ein Sauerstoffgehalt von unter drei Prozent in der Luft, dafür Sockenaroma von entweder zwei Monaten Camping ohne Waschgelegenheit oder gesammelt von Schweißfüßen über mehrere Jahre, eingefressen in Wände und Böden. Gute Nacht! Wo man bei diesen Attributen noch sagen könnte, vielleicht gibt's ja wo eine Jugendherberge, die weniger davon bietet, so ist das beim Lärm beim Frühstück wahrscheinlich nicht der Fall, und der hat mich halt schon auch ein wenig gestört. Wahrscheinlich wird man halt einfach nur alt. Buhu.
Andererseits, sollte es nur besser werden?
Nun habe ich es wieder getan, habe mich, um Geld zu sparen, in einer Jugendherberge einquartiert, noch dazu mit der Erinnerung, dass sie doch recht gut, schön sauber sei. Das allerdings zeugt nur davon, dass nicht nur Absoluta, sondern meistens Relativa bedeutend sind. Mein erster Besuch in der Myrthengasse war mit 17 gewesen, zu ein paar denkwürdigen und trotzdem fast in Vergessenheit geratenen Tagen mit der Schulklasse. Grauslig, mostly. Dann blieb ich wieder dort über Nacht, das war fast sieben Jahre später, und da war ich angetan von der generalüberholten Herberge. Diese Erinnerung hatte mich geblendet. Ich stellte leider diesmal wieder fest: My hostel days are over. Ein Stockbett, das bei jeder noch so kleinen Bewegung knarrt, sodass es einen nicht wundern würde, wenn einen die unten Schlafende killen möchte - obwohl sie, ausgleichend, seeeehr laut schnarchte, sodass sogar mein MP3-Player nicht dagegen ankam. Sanitäranlagen, die einen erschaudern lassen, wenn man irrtümlich irgendwo anstreift. Schon am Beginn einer Nacht ein Sauerstoffgehalt von unter drei Prozent in der Luft, dafür Sockenaroma von entweder zwei Monaten Camping ohne Waschgelegenheit oder gesammelt von Schweißfüßen über mehrere Jahre, eingefressen in Wände und Böden. Gute Nacht! Wo man bei diesen Attributen noch sagen könnte, vielleicht gibt's ja wo eine Jugendherberge, die weniger davon bietet, so ist das beim Lärm beim Frühstück wahrscheinlich nicht der Fall, und der hat mich halt schon auch ein wenig gestört. Wahrscheinlich wird man halt einfach nur alt. Buhu.
Andererseits, sollte es nur besser werden?
Guildenstern - 19. Aug, 20:39