falling and having fallen at the same time
not a contradiction
but me at the moment

Zwei Lieder, die niemals ihre Wirkung verfehlt haben und die mich wahrscheinlich immer im Herzen und in jeder Faser treffen werden:

"Brothers In Arms" - Wenn Mark Knopfler die Saiten zart anzupft und seine Stimme sacht einsetzt, beginnt die beruhigende Wirkung sofort. Von hundert auf zwanzig in einer Sekunde.

"Come Talk To Me" - Morgentief? Koffeintief? Stimmungstief? Wenn das getragene Intro die mitschwingende Kraft an den Rhythmus des Hauptteils übergibt, reißt die Percussion mich mit jedem Schlag aus jedem Tief. Thanks, Peter Gabriel. "I can imagine the moment / breaking out through the silence / all the things that we both might say."

Den Verführungen, Versprechungen, Verlockungen der neugewonnenen Liebe - der Metropole - entrissen, zurück in einer anderen Welt. Zuerst spürte ich den Magnetismus der vorangegangenen Zeit im verlassenen Raum, aber hier bin ich wieder Akteurin, Sonne meiner Welt. Und irgendwie, irgendwo, irgendwann wird diese Welt was, in dem ich mich ganz wohlfühle. Making it my own.

Now it's your turn, Captain Subtext...

He said, "My girl and I, we ..."
Ever since I've tried to forget. Tried to disperse the cloud of HIM hovering over everything I feel and everyone I meet. Tried to undo the magic of discovering the prince in there (them eyes). Can I reinstall the qualms about ... everything ...to make him less alluring? Maybe I need to
KISS THAT PRINCE!

Kann man sich Erinnerungen ausdenken? Wohl schon, aber sinnvoll wäre das nicht. Mich hat es aber schon ein paar Mal erwischt, dass ich das Gefühl, das man normalerweise mit einem Lied verbindet, wenn man es in einer bestimmten Situation gehört hat, ein Lied und eine Situation sozusagen gemeinsam erlebt hat, auch ohne so ein vorausgehendes Erlebnis hatte. Da war nur ein Gedanke. Also habe ich mich quasi an den Gedanken erinnert oder an eine Vorstellung. Eerie, aber irgendwie auch eine Erinnerung.

In the blood of Eden lie the woman and the man
With the man in the woman and the woman in the man
In the blood of Eden lie the woman and the man
We wanted the union, oh the union of the woman and the man
(Peter Gabriel)

Ob wohl je ein italienischer Tourist das Lokal betreten wird, das ihm so verheißungsvoll auf einer Tafel vorm Eingang verkündet: "Pene al pomodoro"? Oder irgendjemand anderer mit ausreichender Sprachkenntnis? Was doch ein verlorengegangener Buchstabe alles bewirken kann! Übrigens, interessant, das Wörterbuch liefert noch etwas viel Unpassenderes als Schmerzen und Qualen unter "pene". Ob das wirklich ein Ristorante war? Also wirklich!

Bin ich ein Snob? Wie erkennt man, ob man ein Snob ist oder ob man nur jemanden nicht sympathisch oder interessant findet? Wie weit kann die Vorstellung gehen, wie weit kann man alle Parameter ausreizen, ohne die Idee platzen zu lassen? Sodass man nie eine reale Entsprechung findet? Und wo beginnt der Kompromiss, wo die Verbiegung? Kann es sein, dass man viel zu viel Zeit damit verbringt zu verwerfen, zu übersehen, was da gewesen wäre?

Oje, ich bemerke, dass ich hauptsächlich Fragen und, na ja, genau genommen, gar keine Antworten habe. Und gleich noch eine Frage: Wieviel Introversion ist gesund und notwendig? Falsche Frage auf einem Blog? :o)

So much water moving underneath the bridge
Let the water come and carry us away
(G. Nash)

Wie kann man den kleinen Mann im Kopf ausschalten, der einem, der man sich dessen nicht bewusst ist, potentiell so vieles vertun kann? Aargh! Nach dem erfolgreichen Ablehnen eines Dates, auf so schön Neudeutsch, hat mich die Zweifelgewitterwolke überfallen. Headlong into my own misery? Warum habe ich nicht nur nein gesagt, weil er mir nicht wie der Märchenprinz erschien - an den ich ja eigentlich eh nicht so richtig glaube - ähm -, sondern auch deshalb nicht, weil ich von vornherein nein sagen wollte? Hat der kleine Mann in meinem Kopf mir einen Streich gespielt und mir eingeflüstert, ich solle alle anderen vergessen, weil es nie wieder jemanden so Tollen geben würde wie ihn, obwohl er mich eh nicht wollte, aber ich sollte ihn halt wollen? Oi, ich weiß nicht, ob ich da tiefer graben will, da scheint mir sehr viel krumm zu gehen.

Message to the Man: Leave me alone, I'm not your fan.

...anrufen. Hab ich bestimmt schon zig Male gesagt und gemeint, aber manchmal stimmt es mehr als sonst. Das sind dann irgendwie spezielle Momente, wenn eine enge Freundin in keinem passenderen Augenblick anrufen könnte und man sich sehr verbunden fühlt. Und sind es nicht gerade jene Dinge, für die man keine Erklärung weiß, die einem das Leben zauberhaft machen?

Zufälle sind oft keine Zufälle, aber sie haben bei mir recht viel mitgeredet und in letzter Zeit ganz schöne plot twists herbeigezaubert. So auch diesen ersten Eintrag in meinem ureigenen Weblog!

Ach, aber vierzehn Jahre Expertise im Tagebuchschreiben haben aus mir noch keine Publikumsautorin gemacht. tbc