All the small things
Ich schaue nach dem Händewaschen auf dem Klo in den Spiegel und denke mir: "Na ja, Braun ist vielleicht echt eine gute Farbe für mich; den Pulli ziehe ich dann öfter mal an. I really am a brown kinda girl." (Ja, manchmal führe ich gedankliche und manchmal echte Selbstgespräche auf Englisch.) Schwupps, schon ist er da, der Titel: Brown girl in the ring, sha-na-na-na-na, she's a brown girl in the ring, sha-na-na-na-na-na. Plötzlich fühle ich mich an etwas erinnert. Boney M, Boney M, Boney M, woran erinnert mich das? Aaaaah! Sturzflug der Erinnerung: Vor einer Woche in der Kneipe! Da ertönt "Rivers Of Babylon", und ich kann endlich mitsingen. Mu grinst mich an. "Das kennst du?" fragt er. S lächelt und meint: "Ah, das Lieblingslied von Mu!" Und er singt inbrünstig mit. Darauf folgt eine ganze Runde von Boney-M-Titeln, und mein Gedächtniseintrag ist fertig: Er ist Boney-M-Fan. Ja, ich mochte die auch mal, aber irgendwie dann doch am liebsten, als ich zwölf war. Dann wieder in der Tanzschule, als ich Samba um Samba tanzte. Ich mach ihn mir grad madig, oder?
Er denkt wohl in dieser Zeit kein einziges Mal an mich. Die Logik des Verliebens trifft auch auf mich zu, aber ein Teil dieser Logik ist auch, dass man eingreifen und sich stoppen kann, was ich hoffentlich rechtzeitig getan habe. Kann sein, dass das Leben einen Mann für mich bereit hält, der so anders ist als ich, wie das nur möglich ist. Dass ich eine schwierige Aufgabe mit der großen L bekomme. Kann aber auch sein, dass ich einfach nur mal wieder richtig bereit gewesen wäre, nachdem O mich im Regen stehen gelassen hat, und dass ich es nun bedaure, schon etwas Anlauf genommen zu haben. Vielleicht war jedoch nichts sinnlos, weil ich den Geist der falschen Hauptrolle erkannt und ihm jeden Schrecken genommen habe.
Er denkt wohl in dieser Zeit kein einziges Mal an mich. Die Logik des Verliebens trifft auch auf mich zu, aber ein Teil dieser Logik ist auch, dass man eingreifen und sich stoppen kann, was ich hoffentlich rechtzeitig getan habe. Kann sein, dass das Leben einen Mann für mich bereit hält, der so anders ist als ich, wie das nur möglich ist. Dass ich eine schwierige Aufgabe mit der großen L bekomme. Kann aber auch sein, dass ich einfach nur mal wieder richtig bereit gewesen wäre, nachdem O mich im Regen stehen gelassen hat, und dass ich es nun bedaure, schon etwas Anlauf genommen zu haben. Vielleicht war jedoch nichts sinnlos, weil ich den Geist der falschen Hauptrolle erkannt und ihm jeden Schrecken genommen habe.
Guildenstern - 27. Dez, 19:07