Nur für dich
Lieber Opa!
Ich mache das, was ich gut kann: Ich schreibe. Ich glaube daran, dass du es siehst oder spürst, was ich dir jetzt sage. Dein Ring hat sich geschlossen, aber wir sind noch da. Ich habe dich nicht so richtig verstanden, ich habe dich auch nicht so richtig gut gekannt, obwohl ich dich gekannt habe. Ich habe viel Schmerz miterlebt, weil Mama verletzt und traurig war. Ich habe oft auf taub gestellt und mich an einen anderen Ort gesehnt. Doch ich habe kleine Wunder miterlebt. Ich habe erlebt, dass eine Kraft auf jeden und in jedem Menschen wirkt. Ich habe Veränderungen erlebt. Mit jedem Weihnachstfest und jedem anderen Treffen wurde es ein klitzekleines bisschen anders und besser. Ein Mensch, den ich für ziemlich unverbesserlich hielt, gab Alkohol und Zigaretten nach mehreren Jahrzehnten auf, machte kleine Schritte auf andere, auf seine Tochter zu. Ich mag ihn halt trotzdem, er ist mein Papa, sagte sie dann. Man glaubt wohl nie, dass man jemanden nie wieder sieht. Als ich dir zum Abschied die Hand gab, dachte ich auch, ich würde dich wiedersehen. Allerheiligen, Weihnachten. Ich glaube daran, dass das Schwierige ein verwobener Teppich aus schönen und schlechten Seiten war, und dass ein gutes Herz ganz oft nicht nach vor scheinen konnte. Ich bin dir unendlich dankbar dafür, dass du meine Mama in die Welt gesetzt hast und dass du sie, trotz allen Unglücks, das sie erleben musste, zu einem so wunderbaren Menschen wachsen ließt.
Ich mache das, was ich gut kann: Ich schreibe. Ich glaube daran, dass du es siehst oder spürst, was ich dir jetzt sage. Dein Ring hat sich geschlossen, aber wir sind noch da. Ich habe dich nicht so richtig verstanden, ich habe dich auch nicht so richtig gut gekannt, obwohl ich dich gekannt habe. Ich habe viel Schmerz miterlebt, weil Mama verletzt und traurig war. Ich habe oft auf taub gestellt und mich an einen anderen Ort gesehnt. Doch ich habe kleine Wunder miterlebt. Ich habe erlebt, dass eine Kraft auf jeden und in jedem Menschen wirkt. Ich habe Veränderungen erlebt. Mit jedem Weihnachstfest und jedem anderen Treffen wurde es ein klitzekleines bisschen anders und besser. Ein Mensch, den ich für ziemlich unverbesserlich hielt, gab Alkohol und Zigaretten nach mehreren Jahrzehnten auf, machte kleine Schritte auf andere, auf seine Tochter zu. Ich mag ihn halt trotzdem, er ist mein Papa, sagte sie dann. Man glaubt wohl nie, dass man jemanden nie wieder sieht. Als ich dir zum Abschied die Hand gab, dachte ich auch, ich würde dich wiedersehen. Allerheiligen, Weihnachten. Ich glaube daran, dass das Schwierige ein verwobener Teppich aus schönen und schlechten Seiten war, und dass ein gutes Herz ganz oft nicht nach vor scheinen konnte. Ich bin dir unendlich dankbar dafür, dass du meine Mama in die Welt gesetzt hast und dass du sie, trotz allen Unglücks, das sie erleben musste, zu einem so wunderbaren Menschen wachsen ließt.
Guildenstern - 22. Jul, 20:03