The hearing sense, in my case. Out of the blue the idea came to my mind that I could search for the radio station of my U.S. college town on the web. Oh, and I've found it, I am sitting here, listening to all the small reminders of back then. Well, yes, Justin Timberlake is just as much as I can bear, but the rest is deliciously delicious. All the place names, all the commercials, all that diction, it just takes me back and makes me want to be there (and then!) even though I can see it with all due distance. 101.5. Everyone yearns for some golden past every now and then. And I've loved the Goo Goo Dolls since then. Stinknormal.
Guildenstern - 14. Nov, 22:45
Es mag sich nach persönlicher Motivation, nach lange gehegtem Groll anhören, aber diese Gedanken sind in einem langen reflektierten Prozess entstanden: Ich - und ich glaube auch viele andere - finde, dass die Spaßmentalität dieser Zeit und Gesellschaft und ihre Leistungs- und Langeweilefeindlichkeit ein Wegweiser nach unten waren und sind und leider noch sein werden. Kinder wollen unterhalten werden, Kinder kennen kaum noch "nein", Kinder können sich nicht konzentrieren, Kinder flitzen zwischen hier und da und da und dort hin und her. Soll doch der Lehrer machen. Soll doch die Mama machen. Soll doch später der Chef oder der andere machen. Ich will Spaß. Wenn man so etwas bemängelt, wird man altmodisch oder Spielverderber tituliert.
Das scheinbar Seltsame ist jedoch, dass viele Kinder dankbar sind, wenn man dem Blödsinn Einhalt gebietet, wenn man Linien zeigt. Jedoch fühlt man sich als Pädagoge da stets als letztes Auto des Konvois. Irgendjemand, und meist ein ganzer "Haufen", ist vorgeprescht (oder auch nur widerstandslos im Strom getrieben), nun muss man als Lehrer nachhetzen (oder nachschwimmen), um das Rudel einzuholen und auf einen leicht korrigierten Kurs zu bringen.
Ich habe mir als Nachhilfelehrerin zu studentischen Zeiten gedacht, dass es zwar erfüllend sein kann, jemanden, der der Verzweiflung nahe war, verstehend und glücklich zu sehen, dass man jedoch immer hinterher hechtet und falsche Vorstellungen zu korrigieren hat. Als Lehrerin im Schuldienst hatte ich mir das dann anders vorgestellt.
Oh, die teuflischen Vorstellungen! Man sollte erst Lehrerin werden dürfen, wenn man die Erfahrung von fünf Jahren an der Schule hat. Es gibt kaum ein größeres Minenfeld - wohl abgesehen von der politischen Landschaft selbst - und kaum einen Ort, wo man zwischen mehr Parteien steht, die an einem zerren und zwischen denen man zerrieben werden kann. Jeder fordert, jeder will, keiner gibt. Von oben wird sich ordentlich gewundert und gescheit nach unten getreten. Die nachwachsende Klientel wird von Kinderseite tendenziell respektloser, von Elternseite tendenziell unverschämter. Der Lehrer sagt: "Privat?" und zuckt mit den Schultern ob dieser lachhaften Vorstellung. Ein Lehrer ist nicht privat, ein Lehrer ist Lehrer bis zum letzten Atemzug vor der Pension. Dann ist er entweder schulmeisterlich oder ganz schnell ganz weit weg.
Ein sehr weiser junger Mann hat einmal zu mir gesagt, dass Lehrer im Grunde ihres Herzens Angstmenschen seien, und ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich alle Facetten dieser tollen Aussage erfasst habe, aber ich gebe ihm Recht. Warum gehen Lehrer nicht gegen diese unfassbaren Erniedrigungen auf die Barrikaden? Warum gehen Lehrer nicht einfach, sondern bleiben bei einem Arbeitgeber, der zwar nicht gerade viel, aber immerhin sicher jedes Monat zahlt, damit er einem dies noch und das noch und das auch noch aufbürden kann? Der einfach einem Lehrer ein Drittel weniger als dem anderen zahlt, obwohl sie gleiche Arbeit im gleichen Dienstalter machen? Der diskrimiert wie sonst wo, weil jemand einen BMI größer 25 hat? Der einem damit die Luft zum Atmen nimmt, weil man ja trotzdem noch immer die Verantwortung trägt? Gegenüber den Eltern, den Kindern, dem Staat, der Welt an sich...
Ich propagiere hiermit einen Aufstand aller Schulen (ha ha). Zeitgleich legen einfach alle ihre Arbeit nieder, Lehrer wie Schüler. Und die Lehrer machen dann aber auch keine Aufsicht, weil dann die Eltern zum Handeln gezwungen sind. Eltern gibt's hundertmal mehr als Lehrer.
Gong! Da geht sie, die Fantasie!
Guildenstern - 14. Nov, 16:25