Samstag, 6. August 2011

Crossroads

Irgendwie ist's ja so: Frauen verwenden mehr Downtoners als Männer. Oder bin nur ich das? Ist ja irgendwie dann auch schon fast egal, nicht? Fiel mir angesichts meiner Überlegung auf, dass die Freundin von S irgendwie unbeeindruckend war - ich hatte sie mir so.. so... so über-lebensgroß vorgestellt. Anscheinend dann irgendwann auch physisch, denn ich war von ihrer Petiteness überrascht. Musste an meine Freundin Teresa denken und an deren Problem, dass Size 2 zu groß war. Ach, dachte ich damals, als sie in der Umkleidekabine stand und aus den Lautsprechern des Ladens erklang: "Somebody once told me the world was gonna roll me, I ain't the sharpest tool in the shed..."

Vielleicht erschien Y mir nun auch deshalb so klein, weil sie mir im Grunde nicht begegnete. Irgendwann fing ich an, mir Gedanken zu machen, eigentlich erst so richtig nach unserem einander-vorgestellt-Werden, und ich dachte, vielleicht war dies ja erst der Tag ihres Anflugs und darum die Müdigkeit. Was es auch war, auf jeden Fall war sie mir nicht nicht so richtig gegenüber.

Möglich, dass das nicht das allerschlechteste war. Ich fühlte mich ihr keinesfalls überlegen, nicht in irgendeiner buchstäblichen oder übertragenen Weise. Aber ich fühlte mich auch nicht klein, und das war gut so.

Ich hatte gut eine Woche unterbewusst auf diesen Tag zugewartet. Tatsächlich hatte ich wohl noch viel, viel länger gewartet. Doch seit ich wusste, dass sie zur Probe mitgenommen werden und ich sie dann sehen würde, lief ganz leise und sachte ein heller Countdown irgendwo da drinnen, im Bauch, oder im Hinterkopf oder so. An jenem Abend bekam auf einmal alles wieder Gewicht, was bereits locker und unbeschwert gewesen war. Sollte ich ein SMS schicken und fragen, ob ich wie immer mitfahren könne? Oder sollte ich einfach mit der S-Bahn fahren? Aber würde das dann nicht seltsam ausschauen? Gedanken, die schon sehr, sehr lange im müffelnden Kellerabteil gewohnt hatten. Als nach ein paar Hindernissen wie "Sind später weggekommen" und einem Stau, der ja irgendwie ach so symbolisch zu lesen wäre, wenn man denn wollte, ein kleines Schwarzes auf die Kreuzung zurollte, war meine unrechtmäßige Aufregung bereits verebbt.

Sie saß auf dem Beifahrersitz, ich dachte, aha, das ist sie also in echt. Sie stieg aus, würdigte mich nicht so recht eines Blickes, aber nicht unfreundlich, klappte den Vordersitz nach vor, um mich einsteigen zu lassen, und wurde von ihm etwas aufgeschreckt, als er von der Fahrerseite herüberrief "Y! Und C!" Höchst undramatische Vorstellungsrunde. Ich stieg ein und kiefelte noch ein paar Sekunden daran, dass ich den Sitz beinahe selbst nach vor geklappt und ob das wohl zu viel Vertrautheit mit dem Auto ihres Freundes suggeriert hätte. Dann saß ich auf der Rückbank und wurde mir bewusst, dass dies eine Premiere war. Über den Rückspiegel hatte ich noch nie mit ihm kommuniziert.

Ich bemühte mich, nicht in den rechten Seitenspiegel zu sehen, um nicht mit ihr in einen seltsamen Austausch zu kommen, und mich normal zu geben, um nicht über ebendiesen Spiegel bei irgendetwas ertappt zu werden, dessen ich mir selbst gar nicht bewusst war. Oh, wenn ich es recht bedenke, war das verquere Logik. Nun denn, vergossene Milch und so...

Er und ich kommunizierten verbal und über den Spiegel, und ich fühlte mich etwas schlecht, weil es eine Sprache war, die sie nur schlecht verstand. Ich hatte im Vorfeld bereits überlegt, ob ich dann mit ihm in der Lingua Franca Englisch sprechen sollte, aber die Erinnerung daran, wie es war, mit meinen Schulfreunden, mit denen ich teils acht Jahre in meiner Muttersprache gescherzt hatte, Englisch zu sprechen, nur weil ein amerikanischer Freund in der Runde Gast war, die war noch immer präsent. Ich schloss mich ihm daher an und redete einen Kompromiss seiner Standard- und meiner Dialektsprache, wie ich es schon immer getan hatte.

Währenddessen fühlte ich mich auffällig gut. Irgendwann schlich sich die Frage an, ob ich mich gut fühlte wegen unserer vielen gemeinsamen Erlebnisse und unserer Freundschaft, oder ob es nur ein Faktum war, wertfrei zur Kenntnis genommen, dass er und ich uns einen Kontinent teilten.

Sie saß unbeteiligt vorne. Als wir vom Auto zum Probenraum trotteten, ließ ich ihr bewusst den Platz in seiner Nähe. Wir waren zu spät, die anderen bereits mitten im Einsingen. Sie erregte ein "Ah!", dem er jedoch mit "Sie kommt nur zum Zuhören." begegnete. Ich schwebte hoch, höher, achtsam, nicht die Halteseile durchzuschneiden. Ich habe das beinahe jede Woche, dachte ich. Fühle ich mich deshalb so gut? Und wenn ja, ist das nicht etwas vermessen, wo doch niemand etwas für geographische Umstände kann? Oder war es nur das Bewusstsein, dass ich - oder jemand - mir eine ganz fürchterliche Reaktion meinerseits erspart hatte und ich mich deshalb ganz fürchterlich freuen konnte? Als ich damals Sabine kennenlernte, war ich den ganzen Abend der Missmut in Person, und A fragte mich später per E-Mail - das gab es damals anscheinend schon -, ob ich Probleme mit seiner Freundin habe. Ich hätte mir angesichts von Y auch denken können, alle sind schöner als ich, aber das kann man doch immer, oder? Ich hab es jedenfalls nicht.

Ein paar Mal seither habe ich mir gedacht, ob ich vielleicht etwas verpasse, weil es weitere Treffen gibt, bei denen man sie hätte besser kennenlernen können. Aber diese Gedanken habe ich wohl nur, weil ich, was ihn betrifft, nach wie vor unsicher bin. Hätte er es gerne gehabt, dass wir hier sie besser kennenlernen? Die Saat dieser Idee ward nach der Probe gesät. Als ich nach längerem die Gespräche der anderen dahingehend durchschaute, dass sie in den Biergarten gehen wollten, und zwar anschließend, überlegte ich kurz. Alles, einfach alles, sprach für einen baldigen Abschied. Physische Gegebenheiten, Psyche (grad noch?) oben, am nächsten Tag Monsterprogramm. Ob ich mitgehen würde? Ich schüttelte stumm den Kopf. Die paar Sopräne und Tenöre dachten sich vermutlich, ich hätte zu meiner seltsam verschrobenen Art zurückgefunden. Am Gang wartete ich auf ihn und sie. Körperliche Nähe zwischen ihnen? Fehlanzeige. Ist wohl nicht so ein Freund von PDA... Er berührte sie nur kurz an der Schulter. Gut gelaunt. Sie gedämpft. Im Hinaufgehen fragte ich, ob sie in den Biergarten mitgehen würden. Oh, Biergarten? fragte er. Ja, das wäre doch was. Fragte seine Freundin, die prompt sprach, sie sei zu müde. Oh, aber ob sie nicht denn Hunger habe? Er habe sicher zuhause auch noch eine Kleinigkeit, aber das würde dann noch dauern. Ich dachte, oh, äh. Wenn ihr mitgeht, dann fahr ich mit der S-Bahn zurück. Oh, gehst du denn nicht auch mit? Dachte, du hättest deshalb gefragt... Ach, ich muss wirlich meine sprachlichen Mittel überdenken. Und wenn er das dachte und dan..., hieße das dann nicht, dass... Ach, egal. Genauso egal wie die Antwort auf die Frage, warum es gut eine Woche davor so war, dass er zuerst meinte, er komme nicht zur Probe, weil seine Freundin zu Besuch sei, dann, dass er doch komme, weil er sie ja mitnehmen könne, und mich dann ansah. Länger als sonst. Mit blicktechnischem Unterton.

Ist ja egal. Mein Freund wartet.

Samstag, 4. Dezember 2010

Things I'll never say - or will I?

Wieder einmal erinnere ich mich an ein Zitat aus Jerry Maguire. Dorothy: "Mainly, I just wanna be inspired."

Ist das zu wünschen etwas Falsches? Ich sag's gleich: Ich habe die Antwort nicht, so wie ich auf gar nichts eine Antwort habe. Allerdings scheint mir zur Zeit, dass ich mich selbst mit der Nase drauf stoße, dass alles nur Lug und Trug war. An mir selbst und mit riesigem Kollateralschaden. Und mir scheint, dass das eine Lose-lose-Situation ist.

Es ist ja nicht so, als ob ich plötzlich vor anderen Tatsachen stünde. Aber ich kann immer weniger ignorieren, dass ich gegen meine Intuition gehandelt habe. Auch nicht in jeder Hinsicht. Und es hat ja ein paar äußerst gute Nebeneffekte gehabt. Aber insgesamt...

Ich glaube ja keineswegs an den Märchenprinzen, der alles für einen sein muss. Aber zum Thema Macken ist zu sagen: Es muss schon genügend Zuneigung da sein, um sie erst mal nett zu finden und dann auszuhalten. Ich frage mich halt, ob ich mich aus Schuldgefühlen wieder manipulieren lasse. Heute Mittag habe ich alle Brücken hochgezogen und die Burg verschlossen. Meine Ohren hörten noch. Mein Hirn dachte: Warum stehe immer ich unter Anklage? Dann lieferte es gleich die Erklärung: Weil ich zu feige bin, selbst anzuklagen. Warum sage ich nie all diese Dinge wie "Ich finde es beschissen, dass du noch bei deinen Eltern wohnst und von mir erwartest, dass ich mich in dieser Bude wohlfühle, dann auch noch klagst, dass du in meiner Wohnung keinen Raum zugesprochen bekommst. In MEINER Wohnung!! Und dass du dich bei mir anmelden willst, nur um dem Staat weniger Steuern zu zahlen, das kommt aus hunderttausend Gründen nicht in die Tüte. Danke, nein! Und sorry, wenn du sagst, ich unterstelle dir immerzu Böses - es gibt so etwas wie sprachliche Konventionen. Und wenn in deiner Stimme und aus deiner Wortwahl und Grammatik Aggression und Herablassung zu hören ist, dann ist es nicht immer nur meine Einbildung. Ich mag dich nie wieder so besoffen sehen, dass du genauso gut im Wachkoma liegen könntest, und ich mag nie wieder deine beschissenen Kommentare hören, wenn ich dich in deiner Besoffenheit chauffiere. "Du darfst auch links fahren. Ich sag ja nur. Du darfst auch links fahren." Ich will auch, dass du endlich vom Hausbauen zu reden aufhörst! Erstens habe ich schon oft gesagt, dass ich kein Haus bauen möchte, rein theoretisch. Und zweitens kann ich es echt nicht haben, dass du nach dieser kurzen Dauer von UNSEREM Haus sprichst und andauernd Anspielungen an die Zukunft und an Hochzeit und Kinder einflichst. Wenn du nicht begreifst, dass das die schwerste Eisenkette ist, die man jemandem anlegen kann, und dass sie den Fluchtreflex erst auslöst, dann sorry. Und wenn du noch einmal von meiner verkorksten Verwandtschaft sprichst, dann bekommst du das, was ich dir zu sagen habe, nicht mehr in höflichem Ton gesagt, sondern in meiner berüchtigt sarkastischen Art, die ich eigentlich hinter mir gelassen glaubte. Du magst keine Tante haben, die sich mit ihren Geschwistern bekriegt und deine Mutter um Erbteile betrügt, aber wie du dich in der Beziehung zu deinem Bruder verhältst, ist alles andere als fein und definitiv ein Punkt, der vieler, vieler Gespräche bedarf. Oder du ziehst einfach aus und sagst, du willst nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Dann bitte sprich aber auch nicht mehr mit mir darüber, indem du, wie jetzt, deinen Bruder vor mir beleidigst und mir dann jedoch jeden Widerspruch, dass ich da nicht hineingezogen werden will, absprichst. Jedes Gespräch, das wir bisher hatten, resultierte darin, dass er ein Idiot ist. Da das weder konstruktiv noch für mich nachvollziehbar ist - weil du mir ohnehin nie die ganze Wahrheit gesagt hast -, will ich auch nicht, dass du dich bei mir auskotzt. A propos, es kotzt mich an, dass jeder Mensch auf der Erde ein beschissener Autofahrer ist außer dir. Dass die Ämter Ampeln nur zu deinem Nachteil aufstellen und dass jemand, der sich an Tempolimits hält, von vornherein suspekt ist, genauso wie jemand moralisch nicht einwandfrei ist - deine Wort fallen so aus, dass man sie nicht schreiben kann -, der einen Strafzettel für jemanden ausstellt, der im absoluten Halteverbot oder in der Kurzparkzone ohne Parkschein steht. Schuld sind die anderen. Du selbst bist der Beste. Du musst mit deinen Leistungen Parade laufen. Du musst bei meinen Erzählungen eine Haken finden. (Catch-22.) Du musst mich belehren. Du wiederholst deine mageren Witze immer und immer wieder. Zugegeben, das war in letzter Zeit seltener. Warum eigentlich? Du kannst mich nicht einfach sein lassen. Du musst mich betiteln. Ich bin niemals ich, ich bin immer die Eingepackte, die Nachdenkliche, die Stumme, die Kochende, die Lesende, et cetera ad nauseam. Die Partizip-Verwendung wird in der deutschen Sprache alleine durch dich erheblich erhöht. Nachfragen, wie's mir geht, findest du aber überbewertet. Ich machte doch den Eindruck, dass ich nicht reden wollte. Aha. Kann es sein, dass mein Nebenjob ohnehin so minder ist, dass es nicht viel zu erzählen geben kann?"

Antworten habe ich noch immer keine. Vielleicht habe ich einfach ein kolossales schlechtes Gewissen, weil ich unter anderen Voraussetzungen in diese Beziehungen gegangen bin. Vielleicht hat es seinen Grund, dass die Herzrhythmusstörungen, die zuletzt in der Zeit mit meinem Ex aufgetreten sind, wieder fröhlich da sind. Aber was mir dies auf jeden Fall gebracht hat, ist eine gewisse Erleichterung. Dass es dir heute gut geht, wundert mich nicht so. Schließlich hast du mir heute alles entgegen geschleudert, was man jemandem vorwerfen kann. Bis auf eines, hah!

Moment, ich bin doch noch nicht fertig. Dass du deinen eigenen Tonfall anders einschätzt als ich, ist noch leichter nachvollziehbar. Was ich aber nicht verstehe, ist, wie du gewisse Sätze und Aussagen als völlig annehmbar empfinden kannst, ohne auch nur irgendeinen Anstoß daran zu nehmen. Beispiele gefällig? (Und eigentlich bin ich ja wieder selbst schuld, weil ich nicht gleich gegangen bin oder gesagt habe, dass das voll daneben war.)

1) F: Mögt ihr einen Schokoriegel?
(Wir greifen beide zu.)
du: Wassss?!?! Du hast doch heute schon zwei Duplo verdrückt! Du Schleuderaffe!!
F springt für mich in die Presche, vielleicht auch ein bisschen für sich selbst in der Übertragung. Aber an dir geht es anscheinend spurlos vorüber. Warum hättest du auch etwas bemerken sollen?

2) Im Pub. Kellnerin kommt. Ich zahle.
du: Bist du deppert, bist du geizig!! Ich hätte da jetzt mindestens einen Euro mehr Trinkgeld gegeben!!!
Im Wörterbuch hat das Wort "Feinsinn" dich als Gegenbeispiel.

3) Du kommst vom Urlaub zurück, in dem du laut Eigenaussage alleine vom vielen Bier und vom fetten Frühstück zugenommen hast und schwerfälliger geworden bist. Du stehst im Bad neben mir.
du: Na, du hast es dir aber auch gut gehen lassen!
Davon abgesehen, dass ich es rational nicht nachvollziehen kann (mein Bauch ist nicht größer), verstehe ich es auch emotional nicht. Da spricht ein Mann, der belesen ist - aber in Krimis kommt so etwas halt eher selten vor -, und der sicher schon einmal davon gehört hat, dass man Frauen nicht sagen sollte, dass sie dick sind. Da ich allerdings mit der Unzufriedenheit mit mir selbst vor ein paar Jahren abgeschlossen habe, ist es mir völlig egal, was du sagst. Als Aussage an mir. Was mir nicht egal ist, ist deine nonchalante Art, allergrößte Frechheiten anzubringen. (Ich hatte einmal eine Zeit lang Mailkontakt mit einem, mit dem ich mich schließlich auch persönlich getroffen habe. Schwer zu erraten: Es hat jar nich jefunkt. Was mich schon im Vorhinein schwer warnte, war sein übermäßiger Gebrauch des Wortes "fuck". Well, there goes my cover as a cool girl.)

Aaah, viel leichter jetzt. Nun kann ich an meine Aufgaben schreiten.

Mittwoch, 1. September 2010

Whatever

Dinge im Leben, die weh tun (past and present)

* Wenn der Freund die beste Freundin kennenlernt und hinterher sagt: "Anstrengend!" und wenn man weiß, dass die beste Freundin der beste Mensch der Welt ist, abgesehen von jenen, von denen man herkommt, und wenn man daher denkt "Hmm."
(Dieser jene welche war nach nicht einmal neun Monaten passé, und schon dieser Moment hätte ein Hinweis sein können.)

* Wenn der Freund wiederholt meint, man sei so in sich gekehrt, und wenn man sich dann dazu durchringt, tief zu graben und ein paar Gedanken ansatzweise zur Sprache zu bringen, und wenn er dann sagt: "Ja mei, is halt a so."

* Wenn man das Angebot eines neuen Freundes auf einen Schokoriegel annimmt und der Freund instinktiv - nach null komma fünf Sekunden ist es das wohl, oder? - ruft: "Du hast heute schon zwei Duplo verdrückt!!" (Und nein, man ist nicht auf Diät, man ist auch kein Binge-Esser. Sogar der neue Freund, der sein Freund ist, verteidigt einen.)

* Wenn man die Rechnung bezahlt - von jedem ein Schein, aber einer gibt sie der Kellnerin - und der Freund ruft: "Mei, bist duuuuuu geizig!!! Sooooo wenig Trinkgeld gibst du!!!! Ich hätte da einen Euro mehr gegeben." Und dann, wenn man sich zur Toilette begibt, versucht, alles mit einem Kuss gutzumachen. Oder versucht er das überhaupt?

* Wenn der Freund keinerlei Sensibilität dafür hat, dass es nicht okay ist, das Leben seiner Freundin, das er zum ersten Mal sieht, zu beurteilen und mit einem Etikett zu versehen. ("Ich finde das Haus nicht schön." "Man sieht genau, woher du das und das hast.")

* Wenn man spürt, dass man immer im Rückstand ist, was Gefühle betrifft.

* Wenn man auf einmal spürt, wäre er nicht da, wäre da niemand, nicht einmal jemand, den man aus der Ferne oder aus der Vergangenheit mögen könnte.

* Wenn man gerügt wird, obwohl man kein Kind ist.

* Wenn jemand denselben "Witz" zum gefühlten 1000. Mal macht und nicht versteht, dass die Reaktion kein unterdrücktes Lachen ist.

* Wenn sich jemand unter Schenkelklopferhumor und unter Alkohol versteckt und man den, den man nur hin und wieder sieht, nicht erkennen kann.

* Wenn man in der Stimme des Freundes immer Aggressivität hört.

Sonntag, 25. Juli 2010

Loosening up

I wonder if there's a tooth for that, too. If it is pulled, will the troubles go away, too? Well, then again, there's not so much trouble in life as it is anyway. Sometimes I'm surprised at how little my conscience speaks up when I have certain thoughts, but that's probably because I don't actually think bad things and because some deep rooted belief still feels cheated by the events. Then again, things might just be going well, and my mind candy is just the icing on the cake.

Dienstag, 13. Juli 2010

Shiver

Once you've started to live your own life, it is surprisingly thrilling.

Freitag, 28. Mai 2010

Sag's mir im Traum

Ich würde gerne einfach eines wissen: Was will der Dämon mir sagen? Will er sagen, dass
1) ich auf dem falschen Weg bin?
2) oder dass ich mich daran hindere, diesen Weg, der richtig ist, mit vollem Herzen zu gehen?

Damals, als ich noch die Augen geschlossen hatte, dachte ich "War es ein Fehler?". Doch als ich sie aufschlug, fühlte ich "Nein, es war kein Fehler."

Sollte ich nicht viel weiter sein als vor x Jahren und meine Weg ohne Klopfzeichen des Dämons finden? Damals nahm er mich so fest in den Griff, dass ich noch lange nach dem falschen Weg bei ihm blieb, weil ja so vieles falsch war, und durch ihn musste ich es nicht sehen und ändern. Und wie erkenne ich, ob das, was mich stört, etwas ist, das mich an mir stört oder das schlicht etwas ist, das ich aushalten muss, oder ob es etwas ist, was ich sagen muss, damit es verändert wird?

The book of love is long and boring
no one can lift the damn thing
it's full of charts and facts and figures
and instructions for dancing

But I, I love it when you read to me
and you, you can read me anything

The Magnetic Fields

Montag, 10. Mai 2010

To have somebody

Soso. Wenn der Stachel nicht verschwinden will, dann muss es wohl einen Sinn haben, dass er existiert. Die Natur hat alles irgendwie sinnvoll eingerichtet, nicht? So doch sicher auch das feine, leichte Gefühl von "ah, da ist was, was nicht passt". Passt nun das, was ist, nicht? Oder passt das, was nicht ist, nicht?

Der Stachel ist wie die Idee, dass man, sagen wir, Sängerin werden wollte, und irgendwie einfach nicht akzeptieren kann, dass man nur eine mittelmäßige Stimme hat und das nichts mehr wird. Der Stachel ist wie das Gefühl beim Ansichtigwerden des Lieblingsintellektuellen auch nach der Information "meine Freundin...". Da war der Kopf aus, der Bauch sagte einfach "mmmm, sehr sexy!!!". Nun ist vermutlich eher der Bauch aus, und der Kopf spricht: "Mmm, sehr erstrebenswert! Das ist doch genau das, was du dir ausgesucht und was du erkannt hattest!" Frage an den Verstand: Warst du schon einmal verliebt? Antwort des Verstandes: Wie denn, wenn ich alles verstehen will?*

Vermutlich ist der Sinn des Stachels, dass ich nicht blindlings losrenne. Oder dass ich die Vergangenheit in dem Tempo loslasse, in dem ich nicht schwindlig werde. Mittlerweile ist es okay, wenn der Name fällt. Dann denke ich nur noch "Hmm, Spitzname unästhetisch, Original besser!", aber nicht mehr "Da hätte ich hingewollt." Ich denke, der Stachel fällt ganz langsam raus, ohne dass ich mich grämen oder sorgen muss. Und auf lange Sicht brauche ich mich auch nicht zu sorgen, denn irgendwie werden wir schon ein Teil des Lebens des jeweils anderen bleiben - nein, nicht der Stachel und ich. Dank WWW und diversen Netzwerken werden wir uns auch nicht aus den Augen verlieren, wenn er zu Mittag und ich zu Abend esse, zur selben Zeit, mit verschiedenen Partnern. Bloß wird er immer weiter in die Rolle des lieben Freundes rutschen, der der entscheidende Impuls war, dass ich mein Leben neu in Angriff nahm und ohne den ich den nicht kennen würde, der jetzt...

*Alfred Dorfer

Mittwoch, 21. April 2010

Frühling

Soso. Da scheine ich nun doch meinem Unbehagen mit Schulen wieder näher gekommen zu sein. Vor ein paar Tagen, als ich im Turnsaal meiner eigenen Schule saß, wurde mir bewusst, dass ich nur dieser Schule verbunden bin und sein werde. An diesem Ort bin ich aufgewachsen, dieser Ort hat mich jahrelang geprägt. Andere Schulen waren immer nur die Höhle, die mich verurteilt und mir mitgeteilt hat, dass ich schlecht bin in dem, was ich tue, und dass ich nicht sein kann, wie ich bin.

Nun ist mir bewusst geworden, was mich an der Tätigkeit auf der anderen Seite des Pults so gestört hat, was meinem Naturell so zuwider gelaufen ist: Ich müsste zugleich sein und bewerten. Man kann niemals zugleich erleben, ganz da sein und gleichzeitig das prüfende Auge auf sich selbst und alle Anwesenden werfen. Vielleicht haben andere die Gabe, weniger tief in das Geschehen hineinzufallen und damit immer wieder an die Oberfläche zu tauchen und das zu beurteilen, was vor sich geht. Ich kann es nicht. Oder ich konnte es damals nicht. Und heute will ich es wohl nicht. Zumindest nicht dort, wo das Naturell derjenigen, die sich voll und ganz auf jemanden einlässt, gnadenlos ausgenutzt und manipuliert wird.

Ach, und es stellt sich heraus, dass ich sehr, sehr menschlich bin und keineswegs nun alle Menschen sympathisch finden kann, bloß weil ich selbst eine andere Einstellung zur Welt, zu meiner Welt, zum Leben und zu mir habe. Schülerin K, die ihrem Namen alle Ehre gemacht hatte, ist noch immer unsympathisch, wenngleich auch weniger, seit wir nicht mehr im selben Ring kämpfen. Und in der Reihe vor mir saß ein Kind, das im Bauch unangenehme Gefühle von Antipathie auslöste. Ein potentielles Aufmerksamkeitssuchtproblem. Aber ich mag irren.

Anyway, seit ich das Sehnen abgestellt habe, erreicht mich auch nicht mehr so viel wie davor. Gut, vielleicht lag's auch an dem, was geboten wurde, dass ich hauptsächlich im Kopf erreicht wurde.

Ab jetzt Hauptrolle!!

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